Schlechte Nachrichten für alle Autofahrer, die regelmäßig auf der Kreisstraße MSP 19 zwischen Ruppertshütten und dem Maintal unterwegs sind: Die Strecke wird voraussichtlich ab Anfang August für rund zehn Wochen komplett gesperrt.
Wie das Landratsamt Main-Spessart auf Anfrage erklärte, sind dringende Bauarbeiten kurz nach der Abzweigung von der B 26 Richtung Ruppertshütten der Grund. Dort gebe es kurz nach der ehemaligen Cocktailbar Coconut talseitig einen "Banketteinbruch". Es sei sogar ein Abrutschen der Böschung zu befürchten, so die Pressestelle des Landratsamtes. Im betreffenden Bereich sind schon seit längerer Zeit Warnbaken aufgestellt. Sie sollen offenbar verhindern, dass Fahrzeuge zu nah an der Böschungskante entlangfahren.
Die Planung sehe vor, dass die Straße im Bereich des Banketteinbruchs und drohenden Böschungsrutsches angehoben und in Richtung Hang verschoben werde, so das Landratsamt. Die Sanierungsarbeiten sollen laut Landratsamt am 2. August beginnen. Ab dann werde die Straße hinaus ins Sindersbachtal für rund zehn Wochen komplett gesperrt. Die Vollsperrung sei laut Landratsamt wegen der "sehr umfangreichen Baumaßnahmen" unumgänglich.
Größere Umwege einplanen
Autofahrern beschert die Komplettsperrung der Strecke größere Umwege. Wer von Ruppertshütten nach Lohr will und nicht den "Schleichweg" in Form des öffentlichen Waldwegs über das Katharinenbild nimmt, muss über Lohrhaupten fahren. Diese Strecke ist um rund sieben Kilometer länger als jene durchs Sindersbachtal.
Noch größer ist der Umweg in Richtung Gemünden. Sind es von Ruppertshütten aus auf dem üblichen Weg dorthin rund 13 Kilometer, ist die Umleitung über Rengersbrunn, Fellen und Burgsinn rund 28 Kilometer lang. Nach Auskunft des Landratsamtes wird auch der Busverkehr die Umleitungsstrecke befahren. Details dazu, wie sich dadurch Fahrpläne ändern, will die Behörde rechtzeitig vor Baubeginn bekanntgeben.
Kosten: 700 000 Euro
Die Arbeiten zur Straßensicherung sind laut Landratsamt auf rund 700 000 Euro veranschlagt. Sie würden vom Freistaat gefördert. Die Sperrung der Strecke nach Ruppertshütten war auch Diskussionsthema in der jüngsten Sitzung des Lohrer Stadtrates. Dort sprach Uli Heck (Freie Wähler) von einer enormen Belastung für die Ruppertshüttener und davon, dass der Ort während der Bauzeit "abgesperrt" sei. Der öffentliche Waldweg sei als Ausweichstrecke eine "schlechte Lösung", sagte Heck. Bürgermeister Mario Paul bekannte, bis zu Hecks Nachfrage nichts von der Sperrung gewusst zu haben. Mit Blick auf Hecks Befürchtung, dass der Busverkehr stark beeinträchtigt werden könnte, erklärte Paul, dass der Landkreis verpflichtet sei, den öffentlichen Personenverkehr trotz Sperrung aufrechtzuerhalten.