
Am 90. Geburtstag von Helene Gehret gehörte Bürgermeister Michael Hombach zu den Gratulanten. Da die gebürtige Schwäbin lange in Mühlbach wohnte, hatten die beiden genügend Gesprächsstoff.
Geboren wurde Helene Gehret am 16. August 1933 in der Nähe von Neu-Ulm, ihr Mädchenname war Zwiebel. Ihre Eltern hatten einen Bauernhof, auf dem sie als Jüngste von vier Geschwistern schon als Kind mithelfen musste. Nach Karlstadt führte sie die Liebe. Ihren späteren Mann Walter Gehret traf sie am Ulmer Bahnhof, wo sie eigentlich eine Freundin abholen wollte. "Er fragte mich, ob ich ihn nicht Ulm zeigen könnte, ich stieg mit ihm den Kirchturm des Münsters hoch und er war begeistert von der Aussicht", erinnert sie sich. Nach der Hochzeit "bei ihr daheim" zog das Paar 1960 nach Mühlbach. Ihre Schwiegereltern hatten damals noch die Löwenbrau in Karlstadt.
Als die Familie wuchs, dem Paar wurden drei Kinder geschenkt, baute sie sich ein Haus in der Dürerstraße in Karlstadt. Zudem pflegte Gehret ihre Schwiegermutter. Zeit für Hobbys über gemeinsame Wanderungen hinaus blieb da nicht. Vor der Hochzeit war sie in einem Schützenverein aktiv. Als Kind einer Bauernfamilie hat Gehret den berühmten grünen Daumen und baute schon in Mühlbach einen Garten an, natürlich mit Obst und Gemüse.
Als die Kinder ausgezogen und ihr Mann nach 39 Jahren Ehe verstorben war, zog sie in eine der neuen Eigentumswohnungen in der Bodensteinstraße. Seit rund einem Jahr lebt sie nun praktisch "gegenüber" im Bodenstein-Stift, nachdem sich ihre Gesundheit innerhalb von sechs Monaten verschlechtert hatte, wie sie sagt. In dem Einzimmer-Appartement genießt sie den Service des Hauses samt den Angeboten wie Treffen, Stuhlgymnastik und Essen. Regelmäßig kocht sie aber auch selbst und kauft dafür nebenan ein. Geistig ist sie topfit und gehört laut ihrer Tochter zu den treuesten Leserinnen der Main-Post. Den runden Geburtstag wird die Löwin (Sternzeichen) am Wochenende im Kreise ihrer Familie feiern, die inzwischen auf zwei Enkel mit Familien und Urenkel angewachsen ist.