
Ein ganzes Dorf feiert sein 825-jähriges Bestehen. Über zwei Jahre haben die Planungen und Vorbereitungen auf die Feiern zum Jubeljahr gedauert. Ein großes, zweitägiges Dorffest bildete am Wochenende den Höhepunkt der Feierlichkeiten mit vielen Vorführungen und Attraktionen. Für die Organisation des Jubelfestes hatte sich in Höllrich extra ein Vereinsring mit den Ortsvereinen und der evangelischen Kirche unter dem Namen „Heimat- und Kulturverein“ gegründet.
Höllrich hatte sich für das Fest herausgeputzt, Straßen und Häuser geschmückt. Viele Höfe hatten geöffnet und präsentierten lukullische Angebote. Kurz nach 15 Uhr erklärten am Samstag Bürgermeister Martin Göbel, der Schirmherr Freiherr Lutz von Thüngen und weitere Ehrengäste beim Bieranstich das Fest offiziell für eröffnet. Im Zeichen der Dorfkirche und des markanten Wasserschlosses, beide zeugen von der engen Verbundenheit der hier wohnenden Menschen und des Adelsgeschlechts aus dem Werntal, boten Privatpersonen, Vereine, Kunsthandwerker und Einrichtungen ein sehenswertes Programm.
Unter insgesamt 55 Attraktionen konnten die Besucher wählen: Eine Ausstellung zeigte historische Funde in der Umgebung, Ausstellungen der Imker, Taubenzüchter, Feldgeschworenen, Land- und Forstwirte sowie Fotoschauen und Filme mit historischen Aufnahmen waren zu sehen. Korbflechter, Drechsler, Spinner, Weber, Töpfer und Hutfilzer stellten ihr Handwerk vor. Feuerwehr und Bundeswehr luden unter anderem zu Vorführungen ein.
Eigens für das Dorffest geöffnet hatte das ehemalige Höllricher Wasserschloss, das im Privatbesitz ist. Eigentümer Hans Herr bot Einblick in den romantischen Schlosshof und einige Räume. Regen Zuspruch fand die Besichtigung der ebenfalls sonst gesperrten Reußenburg auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg. Für zwei Tage hatte die Bundeswehr die Besichtigung möglich gemacht.
Einen kleinen Ausflug in die jüngere Höllricher Geschichte unternahm die Aktion „Task Force Baum“, die an das gleichnamige Kommandounternehmen der Amerikaner zur Befreiung von Kriegsgefangenen aus dem Lager Hammelburg erinnerte. Auf dem Rückzug wurde das Kommando unter der Führung von Captain Abraham Baum in Höllrich aufgerieben.
Musikalische Einlagen von den „Kusängs“, „Nemaninga Strings“ und Blechwunder“ sowie Tanzeinlangen rundeten das Programm ebenso ab wie das Böllerschießen der Höllricher Schützen. Der Abend litt etwas unter dem Regen, doch das tat dem Höhepunkt des ersten Tages, dem Auftritt von TV-Star Steffi List mit Band, keinen Abbruch: Sie spielten im Trockenen in der Wein-Stein-Scheune. (Ein weiterer Bericht folgt).






