Mit einer Feier für geladene Gäste und einen Tag der offenen Tür wurde der deutlich erweiterte Baumarkt Kuhn im Zellinger Gewerbegebiet neu eröffnet. Aus 150 Quadratmetern sind 800 Quadratmeter Verkaufsfläche geworden. Auf einer eigenen Etage gibt es jetzt eine Ausstellung mit Bädern, Fliesen und anderen Bodenbelägen. Ganz neu ist die Halle mit Hochregellager für 960 Europaletten.
Bei der Eröffnungsfeier ging Karl Dengel auf die Geschichte des Bauzentrums Kuh ein. Gegründet wurde es 1926 von Sebastian Kuhn in Homburg. Damals wurden Baustoffe noch selbst erzeugt, schon sein Vater hatte im 19. Jahrhundert Dachziegel hergestellt. Ein in Homburg gebauter Kalkofen lieferte je Brand 60 bis 80 Säcke ungelöschten Kalk und ist heute noch erhalten. Aus Platzmangel zog das Unternehmen 1938 in die heutige Maintalstraße 4 bis 5 um, im Zweiten Weltkrieg blieb das Geschäft geschlossen.
Nach dem Kriegsende war Baumaterial rar und der eigene Kalkofen wurde einmal wöchentlich genutzt. Schiffe auf dem Main wurden noch von Hand entladen. Oft brauchte es mehrere Tage, bis Baustoffe am Mainufer waren. Nach 37 Jahren übernahm 1963 Friedbert Kuhn mit seiner Frau Gerda die Firma von seinen Eltern Sebastian und Else.
Das Unternehmen wächst weiter, der hochwassergefährdete Lagerplatz am Main macht Probleme. Auch die Familie wächst um drei Kinder, Birgit, Albert und Marliese und zwei Schwiegersöhne steigen bis 1985 nach und nach in die Firma ein. 1991 gehörte das Bauzentrum Kuhn zu den ersten Firmen, die im Gewerbegebiet „Dillberg“ bauten, 10 000 Quadratmeter wurden dort gekauft. Der 1992 eröffnete Neubau ist 25 Meter breit und 30 Meter lang sowie drei Stockwerke hoch. Bis 1999 folgen noch zwei Hallen.
Einen Rückschlag gab es im Jahr 2000: Ein defekter Computer löste einen Brand aus, neben den Büros wurde die gesamte Baumarktware ruiniert, sechs Wochen wird in Notcontainern gearbeitet. Mit Isabel Rosch und Sebastian Dengel tritt andererseits die vierte Generation in das Familienunternehmen ein. Ein Jahr später baut die Firma sogar eine Tankstelle, die heute an den Konzern Shell vermietet ist.
Nach Zellingen kommt das Familienunternehmen Kuhn im Jahr 2006. Durch den Kauf eines Grundstücks mit Lagerhalle von der Firma Haas ist es im Raum Würzburg nun auf über 6000 Quadratmetern präsent. 2007 wird zum ersten Mal umgebaut, 2010 eine Lagerhalle dazu gebaut und ein Jahr später die Pflasterausstellung aktualisiert.
Für die jetzt erfolgte Erweiterung begannen die Planungen mit eigenen Mitarbeitern im Jahr 2015, nachdem sich die Vorschläge von Architekten mit bis zu 4,5 Millionen Euro Baukosten als unrealistisch verworfen worden waren. Karl Dengel lobte die problemlose Zusammenarbeit mit der Gemeinde Zellingen und die schnelle Bearbeitung des Bauantrages. Ab August 2016 wurde gebaut. Die 44 Meter lange, 18 Meter breite und 10,5 Meter hohe Halle stand Ende November. Der Innenausbau streckte sich bis zum Gründonnerstag hin.
Besonders hob Karl Dengel die Leistung von Gerda Kuhn hervor, die seit Jahrzehnten an der Spitze der Firma Kuhn steht. Die Rohbauplanung wurde von Leo Szumilas und Thomas Rosch unterstützt, den Innenausbau übernahmen die neuen Geschäftsführer Isabel Rosch und Sebastian Dengel sowie die Filialleiterin Michaela Wehner.
Die Bauzentrum Kuhn hat insgesamt 40 Mitarbeiter.