
Telefonbetrüger haben am Mittwochnachmittag eine Rentnerin mit einer gängigen Betrugsmasche dazu gebracht, Bargeld und Schmuck in der Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrages zu übergeben. Das berichtet die Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken. Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
Wie die Polizei berichtet, riefen die Täter am Mittwochnachmittag bei einer 76-jährigen Frau an und erzählten von einem tödlichen Verkehrsunfall, den ihre Schwester verursacht haben soll. Um eine vermeintliche Haftstrafe abzuwenden, sollte die Dame Geld oder Wertgegenstände an eine Abholerin übergeben.
Gegen 14.30 Uhr übergab die Seniorin an ihrem Wohnanwesen, im Bereich der Karlburger Lindenstraße, Bargeld und Schmuck mit einem Zeitwert im fünfstelligen Bereich an eine weibliche Person.
Gegen 15.40 Uhr sollte die Rentnerin dann ein zweites Mal Wertgegenstände an die Betrüger übergeben. Diesmal übergab sie die Beute in Würzburg auf dem Residenzparkplatz in der Nähe der Ein- und Ausfahrt. Ein unbekannter Abholer nahm die Gegenstände entgegen und entfernte sich zu Fuß in unbekannte Richtung.
Die Geschädigte konnte die beiden unbekannten Personen wie folgt beschreiben:
Abholerin in Karlburg:
Weiblich, schlank, circa 165 cm groß, schwarz gekleidet, Schwarze Baseballcap
Abholer in Würzburg:
Männlich, circa 160 cm groß, Sonnenbrille, hellblau-grünliche Baseballcap, hellblaue Jacke, beige Jeanshose
Wer Angaben zu den Abholerinnen machen kann oder wer sonst sachdienliche Hinweise geben kann, die zur Identifizierung der Tatverdächtigen beitragen könnten, wird dringend gebeten, sich unter Tel.: (0931) 457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen. Auch Hinweise auf ein mögliches Fluchtfahrzeug sind für die Ermittler wichtig.
Hatte die Dame diesen Betrag einfach so herumliegen? Wer hat denn soviel Bargeld zuhause?
Oder war es eine Bank, die so einen hohen Betrag an eine 76 Jährige ohne Nachfrage ausgezahlt hat, ohne irgend einen Verdacht zu schöpfen?
Vielleicht sollte man die Auszahlung von mehr als ein paar tausend Euro einfach per Gesetz verhindern? Das wäre mal ein Beitrag zu mehr innerer Sicherheit.
Bargeld lacht. Und die Gauner kichern...aber wir wollen es wohl so haben. Andere Länder sind da weiter.
Mir tut die Dame trotzdem leid.
und die Gangster auch nicht.
Nehmen wir mal an, die Dame war 50 Jahre verheiratet (= Goldene Hochzeit), das Paar hat jedes Jahr ein paar hundert bis tausend Euro für Schmuck ausgegeben, dann sind wir schon locker bei einem "fünfstelligen Betrag", und wenn man weiß, wo in einer Stadt die gut situierten Leute wohnen, weiß man, wo man anrufen muss.
Ich will gar nicht wissen, wieviele Leute tatsächlich Ziel von Schockanrufen werden. Zum Glück gibt es ja aber auch solche, die das durchschauen und den Gangstern eine unangenehme Überraschung bereiten. Würde ich allen wünschen, die sich auf diese Weise ein Luxusleben finanzieren wollen.