Lange protestierten sie still. Doch als dann ein offenkundiger AfD-Sympathisant aus Alzenau provokativ mit einer Deutschlandfahne in die Alte Turnhalle ging, gab es kein Halten mehr: „Wir sind mehr“, skandierten viele der rund 750 Demonstranten, die sich in der gegenüberliegenden Anlage in Lohr versammelt hatten.
Drinnen sprachen AfD-Kandidaten ab 19 Uhr vor rund fünf Dutzend Zuhörern. Als dann der stellvertretende Bundesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Georg Pazderski auf die Bühne trat, war der Saal voll: Sechs, acht Dutzend Demonstranten begnügten sich nicht mit der "stillen Kundgebung", hörten zu.
Mit einer solchen Resonanz bei der Kundgebung hatte SPD-Stadtrat Thomas Nischalke, Initiator der Aktion, nicht gerechnet: Er hatte nur 250 Personen zur Kundgebung angemeldet. Seinem Aufruf hatten sich auch der Lohrer Bürgermeister Mario Paul, der katholische Pfarrer Sven Johannsen und der evangelische Dekan Till Roth und weitere Organisationen angeschlossen.
Abgesehen von sporadischen Sprechchören, Buh-Rufen und Pfiffen blieb es ruhig. „Sicherheitstechnisch problemlos“, konstatierte Lohrs Polizeichef Wolfgang Remelka. Nach gut einer Stunde löste sich die Versammlung auf. Etliche gingen in die Halle, kleiner Grüppchen blieben davor.
Ein Bericht über das Geschehen in der Alten Turnhalle folgt.
In anderen Ländern ist die Fahne quasi heilig. Bei uns ist sie offenbar ein verhasstes Stück farbiger Stoff. Es existieren Videos in denen sogar unsere Kanzlerin eine ihr überreichte Fahne achtlos und nicht amused wegwirft! Armes Deutschland, wie tief musst du noch sinken?
Die AFD predigt Fremdenfeindlichkeit.
Es wird offensichtlich Hass gestreut.
Die Geschichte wird geleugnet (Björn Höcke).
Die Presse wird als "Lügenpresse" bezeichnet.
Das alles hatten wir schon mal. Anfang der 30'er Jahre.
Demokratie ist nicht einfach, aber offensichtlich die beste Gesellschaftsform.
Di AFD nutzt das demokratische Recht der Versammlungsfreiheit.
Aber sobald Hass gepredigt wird oder gar die Demokratie selbst in Frage gestellt wird,
ist es erforderlich, die Stimme dagegen zu erheben.