
Bei einem Jubiläumsabend konnte die Rotkreuzgemeinschaft Retzstadt ihr 70-jähriges Bestehen feiern. Gemeinschaftsführer Rudi Müller begrüßte zunächst 23 Mitglieder und hielt einen ausführlichen Rückblick über die vergangenen 70 Jahre. Außerdem konnte er Hermann Nun, das einzige noch lebende Gründungsmitglied, für 70 Jahre Mitgliedschaft ehren. Gemeinsam mit dem Ersten Bürgermeister Karl Gerhard wurde ihm eine Dankesurkunde mit der goldenen Ehrennadel des bayrischen Roten Kreuzes sowie ein Präsentkorb überreicht.
Der Rotkreuzzug Retzstadt wurde am 15. Dezember 1954 gegründet und zunächst der RK-Kolonne Zellingen angegliedert. Nach einem Erste-Hilfe-Kurs unter Leitung von Dr. Schlitzer mussten die Frauen und Männer schon kurz danach ihre Kenntnisse nicht nur bei verschiedenen Großübungen, sondern auch bei Landwirtschafts- und Verkehrsunfällen unter Beweis stellen. Als im Jahr 1973 die Mitgliederzahl auf 54 Erwachsene und 23 Jugendrotkreuzler anstieg, wurde der Zug zur eigenständigen Rotkreuzkolonne Retzstadt ernannt. Erster Kolonnenführer wurde damals Erwin Roth. Nach zwölf Jahren übernahm Franz-Josef Engel für zwölf Jahre die Leitung der Sanitätskolonne und übergab 1993 an Rudi Müller.
Seit Jahren fanden immer wieder Öffentlichkeitsabende mit verschiedenen aktuellen Themen statt. Außerdem konnten die Helfer bei mehreren Ausbildungswochenenden im Steigerwald und der Rhön ihre Kenntnisse vertiefen. Jahrelang gehörte auch der Sportplatzdienst, die Begleitung der Wallfahrten und das Ausrücken bei Alarm dazu. Vor einigen Jahren wurde auch ein Defibrillator angeschafft. Erste-Hilfe-Kurse in der Schule, Ferienprogramm für Kinder und die regelmäßigen Blutspendentermine sind ebenfalls Teil der Aktivitäten.
Am 15. März 1978 wurde der erste Blutspendetermin in Retzstadt durchgeführt. Seit dieser Zeit konnten an 185 Terminen 18.036 Konserven erzielt werden.
Im August dieses Jahres hat man den langjährigen Übungsraum der Rotkreuzgemeinschaft dem Kindergarten überlassen. Seitdem finden die Übungsabende im Bürgertreff statt. Zum Schluss bedankte sich Rudi Müller noch bei allen Mitgliedern, mit der Hoffnung, dass die Bereitschaft zum Blutspenden und für die Übungsabende noch einige Jahre anhält.
Von: Rudolf Müller (Vorstand, Bay Rotes Kreuz Retzstadt)
