Rund 2,3 Millionen Euro mehr an Ausgaben als an Einnahmen gab es im ersten Halbjahr beim Markt Zellingen. Das geht aus dem vom Kämmerin Ines Rössler im Gemeinderat vorgestellten Halbjahresbericht hervor. Für das zweite Halbjahr rechnet sie mit einer Unterdeckung von 1,1 Millionen Euro. Beides ist nicht dramatisch, weil der Markt im Vorjahr einen Überschuss von fast fünf Millionen Euro erwirtschaftete.
Bei den Steuereinnahmen flossen im ersten Halbjahr jeweils rund eine Million Euro an Einkommenssteuern und Schlüsselzuweisung in die Gemeindekasse, außerdem 652 000 Euro an Gewerbesteuer und 380 000 Euro aus der Grundsteuer. Die Umsatzsteuer war mit 63 400 Euro deutlich geringer, die Hundesteuer summiert sich immerhin noch auf 11 000 Euro. Wichtig sind auch eingenommene Gebühren mit 470 000 Euro, Mieten und Pachten mit fast 84 000 Euro, die Konzessionsabgaben vor allem der Versorgungsbetriebe mit 153 000 Euro und die Nutzungsentgelte sowie Zuweisungen von zusammen fast 650 000 Euro für Straßenunterhalt oder Kinderbetreuung und Bildung.
Freibad hatte bisher Einnahmen von 570 Euro
Gut sieht es bei den Einnahmen aus dem Wald aus, der Holzverkauf erlöste bereits über 236 000 bei einem Jahresansatz von 280 000 Euro. Das Freibad wird seinen Ansatz von 75 000 Euro Eintrittsgeldern dieses Jahr aus den bekannten Gründen (Corona) nicht erreichen können, von der Eröffnung am 15. Juni bis zum 1. Juli wurden 570 Euro erreicht.
Bei den Ausgaben sind bisher die Umlagen an den Schulverband, den Abwasserzweckverband, den Landkreis und andere mit 4,1 Millionen Euro der größte Posten, gefolgt von 570 000 Euro für Löhne und Gehälter sowie 785 000 Euro für allgemeinen Unterhalt und Bewirtschaftung. Für den laufenden Neubau des Kindergartens St. Laurentius in Retzbach wurde bisher eine knappe halbe Million Euro ausgegeben, für die Sanierung des Zellinger Rathauses 333 000 Euro. Die neuen Sektionaltore für das Feuerwehrhaus als Teil des Rathausgebäudes kosteten 36 000 Euro, die Feuerwehr bekam zudem Beschaffungen wie Schutzanzüge für 18 000 Euro.
In den Bau der Parkplatz-Anlagen Würzburger Straße, vor allem gegenüber des Rathauses, wurden 230 000 Euro investiert. Bauprojekte von Bürgern (Innenentwicklung) wurden mit 13 300 Euro gefördert. Die Ingenieurleistungen für die Generalsanierung der Friedrich-Günther-Halle schlugen mit 36 000 Euro zu Buche.
Gemeinde plant mit 9,11 Millionen Euro Einnahmen
Überschaubar war der Schuldendienst mit 3300 Euro Zinsen und knapp 85 000 Euro Tilgung. Insgesamt standen bis zum 1. Juli (Stichtag) 5,14 Millionen Euro Einnahmen 7,46 Millionen Euro Ausgaben gegenüber. Für das zweite Halbjahr rechnet die Kämmerin dann insgesamt mit 9,11 Millionen Euro an Einnahmen und 10,25 Millionen Euro an Ausgaben.
Bei den direkten Einnahmen der Gemeinde sind das Mieten und Pachten von 92 000 Euro, Gebühren von 525 000 Euro, Konzessionsabgaben von 47 500 Euro und Realsteuern von rund 770 000 Euro. Beim Freibad sind weitere Eintrittsgelder von 22 000 Euro eingeplant, somit würde insgesamt weniger als ein Drittel des ursprünglichen Ansatzes erreicht, aus dem Forst weiter 150 000 Euro, hier würde der Ansatz um rund 100 000 Euro übertroffen.
Gut planbar sind bei den weiteren Einnahmen rund drei Millionen aus der Einkommenssteuer und 940 000 Euro aus der Euro Schlüsselzuweisung sowie Zuweisungen von 542 000 Euro. Aus der Rückabwicklung des Erschließungsvertrages für das Baugebiet Kapelle werden 1,8 Millionen Euro erwartet, an sonstigen Einnahmen im Vermögenshaushalt eine Million Euro.
Bebauungsplan gegen den Solarpark Billingshausen
Bei den Ausgaben bis zum Jahresende summieren sich die Investitionen in die laufenden Projekte auf 5,2 Millionen Euro sowie die Umlagen auf 3,1 Millionen Euro. Löhne und Gehälter schlagen mit 850 000 Euro zu Buche, Unterhalt und Bewirtschaftung mit 916 000 Euro. Für den Schuldendienst sind weitere 152 000 Euro vorgesehen.
Der Gemeinderat nahm den Halbjahresbericht ohne wesentliche Diskussion zur Kenntnis. Außerdem beschloss er, gegen den "Solarpark Billingshausen", für den die Nachbargemeinde Birkenfeld einen Bebauungsplan aufstellen und ihren Flächennutzungsplan entsprechend ändern wird, keine Einwände zu erheben.