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GEMÜNDEN
50 Jahre als Missionar in Asien im Einsatz
Redaktion
 |  aktualisiert: 31.08.2012 12:01 Uhr

Gemünden (an) Der in Gemünden aufgewachsene Missionar Odo Haas blickt auf 60 Jahre Klosterleben zurück. Davon hat er über 50 Jahre in Asien verbracht, das zu seiner zweiten Heimat geworden ist. Bis zum 11. September ist der 81-jährige Benediktinermönch zu Besuch in Deutschland.

FRAGE: Was hat Sie dazu bewegt, ins Kloster einzutreten?

ODO

Nach dem Krieg haben meine Mutter und ich 1945 meinen Vater, der im Heer gedient hat, in verschiedenen Lazaretten gesucht. So sind wir nach Münsterschwarzach gekommen. Dort habe ich in der Kirche gebetet. Das war mein erstes persönliches Gebet. Da war meine Entscheidung, ins Kloster einzutreten aber noch nicht gefallen. Die kam erst, als ich in einem Kalender auf einen Bericht über einen Missionar in Südamerika gestoßen bin. Da habe ich mir gedacht, so etwas möchte ich auch machen.

Und wie kam es, dass Sie nach Asien gingen?

HAAS: Zu dem Zeitpunkt war der Koreakrieg. Durch Erzählungen von Heimkehrern wurde mein Interesse an Asien geweckt. Missionar wollte ich ja von vornherein werden und dann stand auch das Ziel fest: Asien.

1960 bin ich nach einer fünfwöchigen Überfahrt in Waegwan, Südkorea angekommen. Dort musste ich natürlich zuerst die Sprache lernen. Im Februar 1964 wurde ich zum Abt gewählt. Ich wollte das Amt aber nur zehn Jahre lang ausführen und den Weg für einen koreanischen Abt ebnen. Wir waren ja schließlich in Südkorea, da sollte auch ein Koreaner das Kloster führen.

Wie sah Ihre Arbeit dort aus? Wie konnten Sie den Menschen helfen?

Haas: Gemeinsam mit 40 Missionaren habe ich je eine Mittel- und Oberschule für Buben und Mädchen gegründet. Wir haben mittellose Schüler studieren lassen und auch eine Armenschule ins Leben gerufen. Wir haben zum Selbsterhalt Reis angebaut, Vieh- und Orchideenzucht betrieben und eine Schreinerei, Autowerkstatt und eine Goldschmiede geleitet. In unserer Druckerei wurde die erste koreanische Bibel gedruckt. Außerdem haben wir fünf Aussätzigenstationen gegründet. Dass es in Südkorea keinen Aussatz mehr gibt, ist ein christlicher Erfolg.

Odo Haas

Der 1931 in Karlstadt geborene Odo Haas wuchs in Gemünden auf. 1952 trat er ins Kloster ein. 1958 empfing er die Priesterweihe. Am 13. September 1959 wurde er zur Mission nach Waegwan in Korea ausgesandt. Von 1964 bis 1971 war Haas der Abt der neuen Abtei Waegwan.

Nach intensiver Aufbauarbeit übernahmen 1972 koreanische Mitbrüder die Abtei, und Haas wechselte nach Japan. In Tokio belebte er die dortige Ordensgemeinschaft und kümmerte sich um die Ausbildung japanischer Mönche. 1982 wirkte er als Missionar in Japan und gründete 1982 in Digos auf den Philippinen ein neues Kloster, das er bis 2002 leitete. 2003 bis 2004 war er Missionar in Korea und Indien.

In der Abtei Sankt Paul vor den Mauern in Rom war Haas ab 2005 tätig. Statt sich in den Ruhestand zu begeben, übernahm er 2009 eine neue Aufgabe im taiwanesischen Taipeh.

 
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