Zwei Klassen mit zusammen 42 Schülern wurden an der Mittelschule Zellingen verabschiedet. Sie und alle Gäste betraten die "Mize", wie sie von der Schulfamilie genannt wird, über einen roten Teppich. Bei der Abschiedsfeier war die Aula mit den Absolventen, ihren Eltern und Verwandten bis auf den letzten Platz gefüllt.
Bei der Begrüßung zog Schulleiterin Kerstin Schwarz einen Vergleich zum Nobelpreis. Bei der "Mize" würde es da Kategorien geben wie "Eis im Teich zerklopfen". Die Absolventen wählten als Motto den Songtitel "All eyes on us": "Wir schauen alle sehr stolz auf euch". Hätten doch alle nicht nur Unterrichtsstoff gelernt, sondern auch Kreativität und Hilfsbereitschaft gezeigt und vor allem eigene Meinungen vertreten.
"Genießt es, es ist euer Moment", riet Schwarz den ehemaligen Schülern und versicherte, dass sie als ihr erster Abschlussjahrgang immer einen Platz in ihrem Herzen haben werden. Doch nun falle der Vorhang: "Niemand hält euch auf. Ich weiß, ihr werdet euren Weg gehen."
Als Vorsitzender des Schulverbandes machte Bürgermeister Stefan Wohlfahrt deutlich, dass ein Mittelschulabschluss oder qualifizierenden Abschluss viele Wege eröffnet. Er habe nach einer Maurerlehre und Berufspraxis den Meisterbrief gemacht und eine kleine, aber erfolgreiche Baufirma gegründet. 15 Jahre nach dem Schulabschluss wurde er zum Bürgermeister gewählt.
Auch Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann und Totnan Bald als Leiter der Gießerei von Bosch Rexroth drückten einst die Schulbank in Zellingen. "Nutzen Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten", appellierte Bald und wünschte allen, einen Beruf zu finden, der ihnen Spaß macht.
"Alle Augen auf euch bedeutet Aufmerksamkeit, auch von der Öffentlichkeit", stellten die Klassenlehrer Matthias Schulz und Peter Stenglein fest. Die Schulzeit habe neben Fächern wie Deutsch und Mathematik auch Fähigkeiten wie Teamarbeit, kritisches Denken und Problemlösekompetenz vermittelt. Die Abschlussfahrt führte nach Berlin, wo der Weg eines Gesetzes vom Entwurf bis zur Verabschiedung im Bundestag nachvollzogen wurde. Nun gehe es aus der Schule hinaus in die Welt, die junge interessierte Menschen mit Leidenschaft brauche. Die Lehrer freuten sich auf ein Wiedersehen und die Früchte der Arbeit ihrer ehemaligen Schützlinge – etwa Brot, Grünanlagen oder Haustechnik.
Für musikalische Abwechslung sorgten die Instrumentalgruppe der fünften und siebten Klasse unter Leitung von Silvia Klughart und ein Chor der fünften und sechsten Klasse unter Leitung von Peggy-Sue Heimberger. In der Pause lockte ein kaltes Büfett.
Von einem besonderen Tag sprach auch die Elternbeiratsvorsitzende Melanie Zygmunt. Sie dankte allen Lehrkräften, die den Kindern auch bei der Persönlichkeitsentwicklung halfen. Die Eltern seien stolz und freuten sich schon zu sehen, was ihre Kinder als nächstes mutig angehen und erreichen werden. Sie verabschiedete auch drei engagierte Mitglieder des Elternbeirates und konnte eine Spende von 400 Euro an den Verein "Fortschritt" überreichen, die die Vorsitzende Andrea Krist dankbar entgegennahm. Der Verein aus Würzburg kümmert sich um Inklusion und vermittelt Schulbegleiter für Kinder mit besonderem Bedarf. Das Geld kam bei Aktionen an der Schule wie dem Ostermarkt zusammen.
Einen bebilderten Rückblick auf die vergangenen Schuljahre trug Charline Bertelt vor. In der sechsten Klasse gab es mit Online-Unterricht einen tiefen Einschnitt. Es folgte die Berufsorientierung mit Firmenbesuchen bei Rainbow-Print, Koenig & Bauer sowie dem Autohaus Haberbosch. An der Schule förderten Aktionen vom gesunden Frühstück über den Geschlechtertausch bis hin zur Pyjama-Party den Gemeinschaftssinn. Im letzten Schuljahr seien dann die Möglichkeit des Outdoor-Klassenzimmers und die tolle Abschlussfahrt nach Berlin dazu gekommen.
Mit einem Merci verabschiedeten sich Joshua Muth und Marley Penker im Namen der Schülermitverantwortung von Schulleiterin Kerstin Schwarz. Sie hoben die Klassengemeinschaft hervor, bleiben würden die Erinnerungen an schöne Schulausflüge und so manches "begeisterte" Gesicht, wenn für den nächsten Tag eine Probe angekündigt war.
