Im festlichen Rahmen wurden langjährige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Holzkirchhausen für ihr Engagement im Dienst für die Bürgerinnen und Bürger beim Festkommers zum 141-jährigen Bestehen geehrt. Vier Mitglieder wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt und vier Mitglieder mit dem Staatlichen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Im Namen des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann überreichten Landrat Thomas Eberth und Kreisbrandrat Michael Reitzenstein die Urkunden und die Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst.
Eberth dankte den Aktiven, die ihre Freizeit in den Dienst am Nächsten stellen. Wenn andere schlafen, rücken sie aus, um Hilfe zu leisten. Egal ob bei Bränden, Unfällen, medizinischen Notfällen – die Frauen und Männer der FFW stehen zu ihrem Wahlspruch: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr. Viele Stunden Ausbildung und regelmäßige Übungen stehen hinter den 40 Jahren. Insbesondere die Einsätze auf der Autobahn mit schwierigen Situationen fordern von den Aktiven auch psychische Stärke.
Trotzdem stehen sie zu ihrem Hobby, das weit über das Normale hinaus geht. Hinter den Aktiven steht eine starke Sozialgemeinschaft. Denn, wie Vorsitzender Harald Lurz berichtete, sei noch zwei Tage vor dem Festkommers gehämmert, gesägt, aufgeräumt und geputzt worden, damit aus der Baustelle Welsbach Halle die festlich geschmückte Halle wurde. Zweiter Bürgermeister Matthias Haber lobte das Engagement der Aktiven und der Mitglieder, die bei der Planung und Umsetzung des Festes mit Tatkraft unterstützt haben.
Der Mut und die Weitsicht der Gründerväter haben im Jahr 1883 den Grundstein für die FFW Holzkirchhausen gelegt. Die Bausubstanzen der Häuser im 19. Jahrhundert waren immer wieder Anlass für katastrophale Brände. Die Gründerväter schlossen sich zu einer starken Gemeinschaft zusammen, deren aktive Mitglieder noch heute ihren Dienst erfüllen.
Ewald Lipp: Auszeichnung für 40 Jahre aktive Dienstzeit
Stolz blickt Ewald Lipp auf seine aktive Dienstzeit zurück. Mit seinen 63 Jahren gehört er wohl zu den ältesten Atemschutzträgern (PA) im Landkreis. Warum er so lange Atemschutzträger sei, begründet Lipp mit der Notwendigkeit: "In den vergangenen Jahren hatte unsere Wehr mit mir nur vier PA'ler." Da wurde jeder Mann gebraucht. Beim Brandeinsatz darf nur der Atemschutzträger zum Löschen des Feuers oder Bergen von Verletzten in das verrauchte Gebäude.
In seinem Alter muss er sich jährlich dem Gesundheitscheck unterziehen, damit er sich nicht übernimmt. "Bei der letzten Untersuchung hat mir die Ärztin die Kondition eines 45-jährigen attestiert. Mittlerweile hat unsere Wehr wieder acht Atemschutzträger. Das beruhigt mich sehr", sagt Lipp. Trotzdem wird er – solange es seine Gesundheit erlaubt – als Atemschutzträger seinen Dienst verrichten.
Thomas Kempf: Auszeichnung für 40 Jahre aktive Dienstzeit
Thomas Kempf (59) ist seit seinem 16. Lebensjahr bei der FFW. Bereits sein Vater war Gruppenführer und sein Engagement für die FFW Pflicht: "In unserer Gemeinde war und ist es für die Jugend selbstverständlich, dass wir die Vereine aktiv unterstützen. Wir sind in die Gemeinschaft hineingewachsen." Auch seine Frau ist Mitglied in der Frauenfeuerwehr, die in Helmstadt gegründet wurde, um die Einsatzbereitschaft am Tag zu sichern. Zur FFW gehört nicht nur der Einsatz und die Übungen, sondern auch die Geselligkeit. Unvergessen sind Kempf insbesondere die gemeinsamen Aktivitäten – auch bei Einsätzen.
Martin Künzig: Auszeichnung für 40 Jahre aktive Dienstzeit
Der 62-jährige Martin Künzig war lange Jahre Maschinist und Gruppenführer. Mit 17 Jahren ist er in die FFW eingetreten und hat seitdem keinen Tag bereut. Er arbeitet im Schichtdienst und kann so auch die Einsätze tagsüber mitfahren. Er ist auch einer der Fahrer der Feuerwehrautos. Künzig erinnert sich an so manche Anekdote in seiner Dienstzeit. Bei allem Ernst gibt es viel zu lachen bei den Übungen. Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Hydrant nach einer Übung nicht zugedreht wurde, bevor die Zuleitung abgebaut wurde. Das Ergebnis: viele nasse Aktive und viel Spott für den Vorsitzenden, dem dieser Lapsus passiert ist.
Winfried Volk: Auszeichnung für 40 Jahre aktive Dienstzeit
Bereits im Jahr 1982 ist der 58-jährige Winfried Volk in den Dienst der FFW eingetreten. "Mein erster Einsatz auf der Autobahn ist mir in Erinnerung geblieben. Die Meldung war Unfall mit Motorradfahrer. Da gehen dir viele Szenarien durch den Kopf", erzählt Volk. Es sei für die Aktiven wichtig, dass nach den Einsätzen über das Erlebte gesprochen wird: "Ich bin in vielen Vereinen aktiv, die FFW fordert aber die Seele am meisten. Engagement gehört aber zu meinem Leben dazu und wird auch von seiner Familie unterstützt."
Die Ehrengäste und Aktiven freuen sich besonders auf das viertägige Festwochenende vom 10. bis 13. Mai in der Welsbach Halle mit "Fritz! die Partyband", dem Aalbachtaler Express, den Helmstadter Musikanten und den Bavarian Beat Boys.