Feierlich, emotional und gewohnt närrisch startete die Remlinger Faschingsgesellschaft (RFG) in ihr Jubiläumsjahr. Wie die Kultsendung "Fastnacht in Franken" wird auch die RFG 33 Jahre alt. Dem Anlass und der Fünften Jahreszeit entsprechend empfing der Gesellschaftspräsident Heinrich Schwab feierlich die zahlreichen Gäste im historischen Rathaus.
Unter den Gästen waren nicht nur Vertreter der Ortsvereine und Politik, sondern auch Vertreter von 18 befreundeten Faschingsgesellschaften und Vertreter des Fastnachtverbands Franken, Beirätin Ingrid Ganzer und Bezirkspräsident von Unterfranken Tobias Brand. Prinz Stefan II. und Prinzessin Yvonne I. freuten sich vor allem auf ihre Vorgänger, 32 an der Zahl. Denn darauf ist die RFG besonders stolz, in jeder Session gab es ein Prinzenpaar. Dreimal fehlte zwar ein Prinz, aber eine Inthronisierung fand immer statt, so Norman Siegordner.
Emotional für alle Teilnehmer der anschließende Besuch auf dem Friedhof, um der Verstorbenen der RFG zu gedenken. Musikalisch wurde der Fackelzug von der Kapelle Auftakt begleitet.
Gewohnt närrisch war der Festkommers unter der Schirmherrschaft von Karl-Heinz Pritzl von der Kauzen Brauerei im Schützenheim. Chordirektor Uwe Ungerer begeisterte mit dem MGV mit Liedern wie "Ich glaub, mein Glas hat ein Loch" oder "Die Fleischereifachverkäuferin" von Michl Müller. Benedikt Schmitt begeisterte als Weltreisender in der Bütt und Einar Sengstock an der Gitarre.
Unter dem Motto "Lass Bilder sprechen" ließ Norman Siegordner die vergangenen 33 Jahre zusammen mit Marion Scheurich Revue passieren und moderierte die Highlights. Nicht nur anhand der Kostüme der Gardemädchen konnten die Anwesenden die Jahre vorbeiziehen sehen. Fränkisch-frech machte der Sitzungspräsident auch auf so manche nötige Anpassung der Elferratsanzüge aufmerksam. In einer ausführlichen Festschrift wurde die Chronik der RFG weitergeschrieben und die einzelnen Gruppen sowie deren Trainerinnen vorgestellt. Ein besonderer Höhepunkt war die Begrüßung der ehemaligen Prinzenpaare und die Ehrung der Gründungsmitglieder für ihre 33-jährige Treue zum Verein.
Aus der Taufe wurde der Verein am 15. April 1987 gehoben, als 47 faschingsbegeisterte Remlinger Bürger ihre Unterschrift unter den Gründungsantrag setzten. Faschingstreiben gab es, wie Bürgermeister Klaus Elze in seinem Grußwort berichtete, schon viele Jahre zuvor in Remlingen, organisiert vom Faschingsring der Remlinger Ortsvereine. Als Sitzungspräsident und Vorsitzender wurde Paul Dorsch gewählt.
Im Jahr 2002 übernahm Norman Siegordner den Posten des Sitzungspräsidenten und wurde das Gesicht der RFG. Sechs Jahre später stellte sich Dorsch nicht mehr zur Wahl, und Heinrich Schwab wurde Gesellschaftspräsident. Schwab und auch Siegordner sind Kinder der ersten Stunde, aktive Elferräte und haben in so manchem Sketch mitgewirkt oder im Männerballett getanzt. "Es wurde zusammen gelacht, gekämpft und geweint. So manchen Rückschlag mussten wir einstecken, aber wir sind immer wieder aufgestanden und haben gemeinsam weiter gemacht", so Siegordner. Die beiden Vollblutnarren führen den Verein mit viel Liebe zur Narretei, die, wie Landrat Eberhard Nuß in seiner Festrede betonte, das gesellschaftliche Leben der Marktgemeinde bereichert und unverzichtbar sei.
Ehrenmitglieder ernannt
Für ihre langjährige und aktive Tätigkeit für den RFG wurden Fritz Emmerich, Brigitte Vogel, Erwin Oberdorf und Gudrun Gebauer zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Laudatio hielt Heinrich Schwab. Elmar Gimperlein von den Höpper Elfer aus Albertshofen überbrachte die Glückwünsche aller Gastvereine.
Nach einem gelungenen Auftakt dürfen sich die Remlinger auf weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr freuen: 31. Januar und 1. Februar Jubiläumsprunksitzungen, 2. Februar Kinder- und Jugendprunksitzung, 19. bis 22. Juni Jubiläumsfest im Festzelt.