Revierförster Ralph Schmidl stellte seinen Tätigkeitsbereich zur Holzvermarktung von Oktober 2018 bis September 2019 dem Gemeinderat Eußenheim vor. Dazu erläuterte er die Verteilung der angefallenen 3039 Stunden für die Holzarbeit wie folgt: Holzernte: 59 Prozent, Nebenarbeiten: zehn Prozent, Jugendpflege: zwei Prozent, Kulturen: 13 Prozent, Infrastruktur: fünf Prozent, Schlechtwetterzeit: zwei Prozent, Aus- und Weiterbildung: ein Prozent und sonstiges, wie zum Beispiel Borkenkäfersuche: acht Prozent.
Als Grund für den leicht verzögerten Start der Holzernte nannte Ralf Schmidl Personalengpässe aufgrund von Krankheiten, sowie den Einsatz der Waldarbeiter bei anderen Gemeindearbeiten. Dem hielt allerdings Bürgermeister Dieter Schneider entgegen, dass in den Wintermonaten auch Bauhofpersonal zu Waldarbeiten herangezogen würde. Weiter nannte Ralf Schmidl als Problem die Massenvermehrung von Waldschädlingen, sowie die hohe Rehwildpopulation, die zu hohen Verbissschäden führe. Der deshalb erforderliche Zaunbau habe zu hohen Kosten geführt. Daneben sank wegen Überangebots der Fichtenholzpreis.
Für den Tätigkeitsbereich Holzernte errechnete man für die motormanuelle Holzernte eine Kostenbelastung von 33,45 Euro je Festmeter. Im Vorjahr seien dies 31.11 Euro pro Festmeter gewesen. Die Kostenbelastung durch Unternehmer lag bei der motormanuellen Holzernte bei 35 Ero pro Festmeter und bei der vollmechanisierten Holzernte ergibt sich eine Kostenbelastung von 25 Euro pro Festmeter. 35 Stunden wurden in Ausbildung und Weiterbildung der Waldarbeiter in die Unfallverhütung investiert.
Gesamterlös beträgt 292 890 Euro
Im oben genannten Zeitraum wurden 6525 Festmeter Holz vermarktet. Dies teilt sich auf in 4155 Festmeter Stammholz, 1530 Festmeter Brennholz-Polter, 1710 Festmeter Industrieholz, 820 Festmeter Selbstwerber und Rechtlerüberhang, sowie 310 Festmeter Rechtler.
Der Gesamterlös beträgt mit 207 750 Euro bei Stammholz, 38 200 Euro bei Industrieholz, 41 200 Euro bei Brennholzpolter und Gipfelteile, sowie bei Kleinselbstwerber und Rechtlerüberhang 5740 Euro insgesamt 292 890 Euro. Demgegenüber belaufen sich die angefallenen Gesamtkosten für die Waldarbeit auf knapp 300 500 Euro. Aktuell sei aber das Defizit durch den Unternehmereinsatz weitgehend kompensiert worden.
Christoph Kirchner erläuterte die Endnutzung und nannte als Soll gemäß Forstwirtschaftsplan seit dem Jahr 2013 den Einschlag von 26 640 Festmetern. Dies unterschreite nur geringfügig die vorgesehene Sollzahl. Kirchner sieht die Einhaltung des Forstwirtschaftsplanes als gegeben und auch nachhaltig an. Seitens des Holzfachmannes wurde der Gemeinde empfohlen, aufgrund der aktuellen Marktlage und Waldschutzsituation im kommenden Jahr den Einschlag niedrig anzusetzen. In der anschließend vorgestellten Jahresplanung sei dies, so Kirchner, auch schon berücksichtigt. Insgesamt sei entgegen des Forstwirtschaftsplanes von 7250 Festmetern, nur die Entnahme von 4168 Festmetern geplant.
Wegeinstandsetzung für 5000 Euro
Bei der Pflanzenbeschaffung würden durch Wildlingsgewinnung im Gemeindewald durch eigene Waldarbeiter keine Kosten anfallen. Es werden als Gesamtkosten für Pflanzenbeschaffung, Planungskosten und Kultursicherung 38 815 Euro veranschlagt.
Für die Wegeinstandsetzung sind insgesamt Ausgaben in Höhe von 5000 Euro vorgesehen und für sonstige Ausgaben wie Sprühfarbe, Treibstoff und Öl, Schutzkleidung und Reparaturen und Holzrücken durch Unternehmer sind 40 000 Euro veranschlagt.
Ohne Gegenstimmen zeigte sich der Gemeinderat mit der Jahresplanung 2020 für den Gemeindewald einverstanden.
