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Rothenfels
2,17 Millionen Euro Förderung für das Historische Rathaus der kleinsten Stadt Bayerns
Die Arbeiten am Historischen Rathaus gehen gut voran. Die Fluchttreppe war auch nötig, damit der zweite Stock von den Vereinen genutzt werden kann.
Foto: Susanne Feistle | Die Arbeiten am Historischen Rathaus gehen gut voran. Die Fluchttreppe war auch nötig, damit der zweite Stock von den Vereinen genutzt werden kann.
Susanne Feistle
 |  aktualisiert: 28.08.2023 04:13 Uhr

Vertreter der Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken übergaben Bürgermeister Michael Gram den Förderbescheid für die laufende Rathaussanierung in Höhe von 2,17 Millionen Euro. Es handelt sich hier um einen erhöhten Fördersatz von circa 90 Prozent der förderfähigen Kosten.

"Das über 400 Jahre alte Gebäude qualifizierte sich aufgrund seiner herausragenden Denkmaleigenschaften, der Lage im Sanierungsgebiet sowie dem wichtigen Substanzerhalt für eine erhöhte Förderquote. Die Nutzung der sanierten Räume durch Vereine und Bürger ist Grundlage der Förderung und allgemeiner Grundsatz für die Bereitstellung von Mitteln aus der Städtebauförderung."

"Die Inwertsetzung durch die statischen und energetischen Maßnahmen sowie die barrierefreie Erschließung durch den Aufzug überführen das hochwertige Baudenkmal in das Jahr 2023", erläutert Architekt Johannes Hemmelmann von der Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken.

Arbeiten sind nahezu abgeschlossen

Die umfassende Rathaussanierung mit Gesamtkosten von rund 2,6 Millionen Euro neigt sich dem Ende entgegen und sollte zum Jahresende abgeschlossen sein. Die statische Ertüchtigung im Dachgeschoss, der zweite Rettungsweg über die Spindeltreppe und die barrierefreie Erschließung mit einem Außenaufzug sind weitestgehend abgeschlossen, freut sich Gram und blickt auf die Anfänge zurück: "Geplant war eigentlich nur die ortsbildprägende stattliche Sandsteinfassade zu sanieren. Rückblickend gesehen wurde aus einer kleinen Maßnahme eine sehr große."

Die Voruntersuchungen wurden mit Förderung des Landesamtes für Denkmalschutz beauftragt und im Frühjahr 2018 abgeschlossen. Das Ergebnis der Voruntersuchungen war allerdings sehr ernüchternd. Das eigentliche Ziel, die Außenfassade zu sanieren, musste zurückgestellt werden, da sich bei den Voruntersuchungen herausgestellt hatte, dass der Brandschutz nicht gewährleistet ist, da der zweite Rettungsweg über die Fenster im zweiten Stock nicht in der vorgegebenen Zeit gewährleistet werden kann. Der dritte Stock musste sofort gesperrt werden. Um den zweiten Stock für die Vereine weiter nutzen zu können, wurde eine Fluchttreppe an die Rückseite des Rathauses geplant.

Außerdem wurde festgestellt, dass die Traufbalken massive Schäden hatten, durch die fehlende Außenwandauflage haben sich große Verformungen an der Decke und am Dachtragwerk ergeben. Zur Verstärkung der Decke und des Binnentragsystems wurden daher sekundäre Tragwerke in Form einer Deckenaufdopplung und einem mittigen Überzug an Hängewerken eingebaut. Durch diese werden die Lasten aus der obersten Decke von der Binnenstruktur genommen und auf die Außenwände aufgebracht.

Zudem wurde die Verbindung der Sparren mit den Deckenbalken als Rückverankerung der Dachkonstruktion durch die Ergänzung der fehlenden oder geschädigten Teile der Deckenbalken und Sparren wieder hergestellt, sodass keine horizontalen Lasten mehr in die Außenwände eingeleitet werden.

Bürgermeister Gram bedankt sich für die enge Zusammenarbeit während der laufenden Sanierungsarbeiten bei Architekt Karl Gruber vom Büro Gruber Hettiger Haus, dem 3. Bürgermeister und Vereinsringvorsitzenden Werner Grün, seiner Stellvertreterin Daria Schürmann und Johannes Hemmelmann von der Städtebauförderung.

"Außerdem freut es mich, dass, wie oft kritisiert, die Millionen nicht nur in die größte Stadt Bayerns nach München fließen, sondern auch in die kleinste Stadt Bayerns nach Rothenfels", ergänzt Gram.

Den Landtagsabgeordneten und Bürgermeister der Nachbargemeinde Thorsten Schwab freut es, dass mit dieser hohen Förderung so viele Mittel nach Main-Spessart fließen. "Beim Rothenfelser Rathaus handelt es sich um einen ganz besonderen historischen Prachtbau. Ohne die Mittel des Freistaates wäre die Sanierung nicht zu stemmen gewesen".

Freuen sich über den Förderbescheid (von links): Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab, Bürgermeister Michael Gram, Architekt Karl Gruber, Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken: Johannes Hemmelmann, Alicia Hesselbach und Elisabeth Henke.
Foto: Werner Grün | Freuen sich über den Förderbescheid (von links): Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab, Bürgermeister Michael Gram, Architekt Karl Gruber, Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken: Johannes Hemmelmann, Alicia ...
 
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