Im Jahr 2013 kam Tino Dettenrieder die Idee, mit durchtrainierten Wanderfreunden des Lohrer Spessartvereins das Projekt "Von der Quelle bis zur Mündung des Mains" zu starten. Und es hat geklappt, kürzlich wurde die 21. Etappe von Kleinwallstadt nach Aschaffenburg abgeschlossen. 23 Wanderer hatten sich dieses Mal auf den Weg gemacht.
Nach der frühen Zugfahrt entdeckte man in Kleinwallstadt auf einem steilen Waldpfad das erste blaue M Richtung Plattenberg. Durch den Wald, dann über Wiesen und entlang landwirtschaftlich genutzter Flächen. Die Anstiege waren immer wieder steil, aber kurz, ebenso die Abstiege. Zwischendurch weite Ausblicke hinunter ins Maintal - und auf die sanft geschwungenen Bergzüge des Odenwaldes.
Lichtdurchflutete Waldpfade wechselten mit auffällig grob geschotterten und schwierig zu belaufenden Wegen, die rechts und links von Brombeerhecken, manchmal auch von Essigbäumchen, umsäumt waren. Zur Mittagszeit öffnete jeder den Rucksack und so ließ man sich unter Akazien vor der Sulzbacher Kapelle die "Käs- und Worschtebröter" gut schmecken.
Der Kalender zeigte auf Ende September, aber die Waldränder standen noch grün da. Die heiße Sommersonne blieb weiterhin unbarmherzig und gern huschte man an kahlen Strecken schnell zu winzigen Schattenplätzen. Nach Überquerung des Leidersbachs in Sulzbach und einigen Anstiegen über Treppen, verließen die Wanderer den Landkreis Miltenberg, um bald eine wunderschöne Birkenallee des Schweinheimer Erbig Kreuzwegs zu entdecken. Danach ging es über eine helle Sandlandschaft zur Kapelle "Maria Frieden".
Am Bischberg, mit seinem Ludwig Aussichtstempel, erblickte man die Frankfurter Skyline und den Taunus. Auch hatte sich das Aschaffenburger Schloss schon auf der Höhe gezeigt. Am Mainufer von Aschaffenburg, vorbei am Hafen, war das riesige Renaissancegebäude zum Anfassen nah.
Die 22 Kilometer lange Wegstrecke war nun flugs geschafft und um es mit einer griffigen Metapher zu sagen: Alles hat supergut gepasst, ein wirklich schöner Wandertag ging zu Ende.
Viel Lob für Tino Dettenrieder und Ottmar Stein aus Johannesberg, der ihn tatkräftig unterstützt hatte. Im nächsten April werden die Wanderer den Weg mit dem blauen Buchstaben weiterwandern. Doch jetzt war erst einmal der "Schlappeseppel" angesagt.
Von: Roswitha Franze