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Gräfendorf
2000 Besucher wandern pro Tag zum Trettstein - ein Problem für Gräfendorf
Kein Profit für Gemeinde oder Gastronomie, aber Abfall und wildes Parken. Gemeinderat diskutiert über ein Tourismuskonzept.
Der „Trettstein“ – Entspannungs- und Erholungsort in Gräfendorf. 
Foto: Gemeinde Gräfendorf | Der „Trettstein“ – Entspannungs- und Erholungsort in Gräfendorf. 
Wolfgang Schelbert
 |  aktualisiert: 09.02.2024 06:38 Uhr

Der Gräfendorfer Gemeinderat diskutierte in seiner jüngsten Sitzung über die Problematik der Besucherströme zum Trettstein. Dabei wurden Parkprobleme, Abfall und die Erstellung eines Tourismuskonzeptes angesprochen.

Durch die Corona-Krise zieht es viele Menschen in die Natur der Umgebung. Durch die Medien wie Zeitung, WhatsApp, Instagram und Facebook wurde der Trettstein bekannt als lohnendes Wanderziel. Stephan Schulze vom Baumhaushotel erlebte wahre Prozessionen zum Trettstein. An drei Tagen ließ er durch Schüler die Wanderer aus Richtung Dittlofsroda, Gräfendorf und von der Verbindungsstraße von Gräfendorf zum Eidenbacher Hof zählen. Gezählt wurden 2120, 1798 und 1983 Menschen an den verschiedenen Tagen.

Anreise mit dem Auto

Die kommen natürlich mit dem eigenen Fahrzeug und parken diese an den Zufahrten, auf der Kreisstraße, in den Siedlungsstraßen und den Parkplätzen an der Schule und am Waldrand. Zudem hinterlassen sie Abfälle. Gemeinderat Christian Fischer berichtete als Gemeinderat und Wiesenpächter von Papier, Zigarettenstummeln und Hundekot in der Wiese zum Trettstein.

Gemeinderätin Hildegard Müller forderte ein touristisches Konzept zur Kanalisierung der Besucher, die nicht nur aus dem Raum Unterfranken kommen, sondern mittlerweile sogar aus Hessen und Baden-Württemberg anreisen. Auch der Fahrradverkehr hat enorm zugenommen; selbst Reitergruppen besuchen mit ihren Pferden den Trettstein, manche die Pferde am Zügel führend, andere hoch zu Ross auf den schmalen Pfaden zum Wasserfall.

Hinweistafeln aufgestellt

Mittlerweile wurden mehrere Hinweistafeln für Parklätze aufgestellt, um die Besucher zu einem geordneten Parken anzuleiten. Wer auf der Kreisstraße parkt, behindert den Verkehr und muss mit einem Strafzettel rechnen. Mehrere Gemeinderäte forderten ein Leitsystem für den wahrscheinlich vorübergehenden Ansturm auf den Wasserfall hinter dem Baumhaushotel Seemühle.

Allerdings habe die Gemeinde zurzeit nur Nachteile mit den Besuchern, da kaum Übernachtungsgäste im Ort bleiben und auch die Gastronomie keinen Nutzen daraus ziehen kann. Eine Gaststätte ist im Tal nicht vorhanden, Hotelier Stephan Schulze möchte sich nicht erweitern und der Biergarten des Freizeitzentrums von Jason McKinney liege hinter dem Bahnhof zu weit abseits. 

 
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Kommentare
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  • J. W.
    Aus Naturschutzgebieten in Italien kenne ich das so:

    Wer eine Sehenswürdigkeit besuchen will fährt meist mit dem Auto.
    Für das Auto kauft man im nächsten Ort (meist in der Kneipe) ein Parkticket. Das berechtigt dann zum Parken und Wandern. Die Tickets werden kontrolliert.
    Das Ticket ist so günstig, dass es sich nicht lohnt eine Strafe zu riskieren.

    Von den Einnahmen kann ein:e Kontrolleur:in der Tickets und deren Ausgabe finanziert werden. Außerdem kann Geld in Reinigung und Erhalt des Trettstein fließen.

    Für Einheimische (Kennzeichen MSP) ist es kostenfrei.
    Entsprechend für Radfahrer oder Leute die von weiter weg hinwandern auch.
    Dies setzt zusätzlich einen Anreiz zur ökologischen Anreise.

    Für Einheimische (und bis das alles angelaufen ist auch für Auswärtige) könnte man eine Spendenbox hinstellen.
    Das wären bis jetzt vermutlich schon mehrere Tausend Euro gewesen.

    Man sollte die Chance nutzen, die Menschen für die Natur zu begeistern
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  • T. A.
    bitte nicht die Chance verpassen und touristisch das ausbauen, vielleicht gibt es Zuschüsse evtl. gemeinsam mit Nachbargemeinden was anbieten, super für das Saaletal. Ich drück die Daumen
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