"Jetzt trägt die Sinngrundallianz deutlich sichtbare Früchte", freute sich die Vorsitzende, Fellens Bürgermeisterin Zita Baur, zum Abschluss des diesjährigen "Regionalbudgets 2020". 18 Kleinprojekte aus allen sechs Allianzkommunen konnten von den Objektträgern in der kurzen Zeit von Mai bis Oktober umgesetzt werden. Sie werden dafür voraussichtlich satte 98 000 Euro aus dem Fördertopf erhalten. Der Zuschuss betrug maximal 10 000 Euro pro Projekt, sodass viele Ideen unterstützt werden konnten.
Zufrieden zeigte sich Baur, dass die Projektträger nicht nur Kommunen, sondern auch sonstige Institutionen, Betriebe, Vereine und Privatpersonen waren. "Vermutlich wären die meisten Projekte niemals so schnell realisiert worden, aber die 80-prozentige Förderung und die relativ einfache Umsetzung boten einen lukrativen Anreiz."
Erstmals legte das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) diese Fördertranche mit einem Gesamtvolumen von 100 000 Euro für die Sinngrundallianz auf. Das Ziel, kreative Kleinprojekte zu entwickeln, die letztendlich die ländliche Entfaltung unterstützen und die regionale Identität stärken, hatten alle 34 nach dem Förderaufruf gemeldeten Projektträger erfüllt, erklärte Baur im Pressegespräch.
Nach Priorität bewertet
Das Entscheidungsgremium bewertete die eingereichten Projekte nach Priorität. Dieser Ausschuss setzte sich aus den kommunalen Vertretern wie der Allianzvorsitzenden Zita Baur, VG-Vorsitzenden Bürgermeister Wolfgang Blum und Rienecks damaligem Bürgermeister Wolfgang Küber sowie fünf Bürgern mit Peter Welzenbach (Burgsinn), Sabine Schlagbauer (Burgsinn), Thomas Abersfelder (Rieneck), Jutta Staub (Obersinn) und Kreisheimatpfleger Bruno Schneider zusammen. In einem Bewertungsverfahren hatten sie 18 Projekte als förderfähig ausgewählt.
Die Vorsitzende dankte dieser unentgeltlich arbeitenden Helfertruppe, die besonders in Corona-Zeiten "ganze Arbeit" leistete. Aber auch die Gemeinde Fellen, welche die zeitaufwändige Koordination des Budgets und die Projektabwicklung für die gesamte Allianz übernommen hatte, zog am gleichen Strang, lobte Allianzmanager Lukas Weis. Baur zeigte ihre Begeisterung für den neuen Fördertopf: "Wir haben 100 000 Euro geschenkt bekommen, alle Gemeinden haben etwas vom Kuchen abbekommen und Gelder sind in die ländliche Region geflossen."
Folgende Projekte wurden durchgeführt: Restaurierung der denkmalgeschützten Kreuzigungsgruppe von 1848 am Brunnberg Obersinn; Brunnen für das historische Zentrum Rieneck (unter der Läwer); sechs Markthütten für Marktveranstaltungen durch den Vereinsring Burgsinn; Kletterfelsen Sinngrund-Mittelschule Burgsinn; Ortsverschönerung Pflanzbeete Burgsinn; Kühlregale für den Laden RienEck; Fahrzeug für die Nachbarschafthilfe "Helfende Hand" Mittelsinn; Stromsäule Wohnmobilstellplatz Obersinn; Desinfektionsprüfanlage Wasserversorgung für Feste Burgsinn; Überzüge – Historische Fasenacht 2021 Rieneck; Ver- und Entsorgungssäule Wohnmobilstellplatz Obersinn; Neue Uniformen für Musikkapelle Wohnrod; Niedrigseilstrecke Wassererlebnishaus Rieneck; Restaurierung Brückenheilige "Nepomuk" und "Immaculata" Rieneck; Neuanstrich des Baudenkmals St. Erasmuskapelle Aura aus dem 14. Jahrhundert; drei Sitzgruppen entlang der Radwege Fellens; Neuer Aufgang Musikheim Wohnrod; Privatprojekt ökologischer Landbau in Burgsinn.
Beim Ortstermin in Wohnrod bewertete Bürgermeisterin Baur die neue Treppe zum Musikheim als Bindeglied der sozialen Kontakte, da hier nicht nur die Bläser proben, sondern der einzige Versammlungsraum im Ortsteil ist. Musikalischer Leiter Florian Gerhard sah das neue Outfit seiner Musikanten als überfällig, da die Vorgänger nach 30 Jahren längst abgetragen sind.
Ganz oben auf der Liste
In Mittelsinn gab es bei der Übergabe des Einsatzfahrzeugs für die "Helfende Hand" beim Vorstand der "Nachbarschaftshilfe" Raimund Gayer, Ulrike Herr und Nikolaus Eck sowie Rathauschef Peter Paul ausschließlich strahlende Gesichter. Letzterer zeigte sich völlig überrascht, dass es seine Hilfsaktion an die Spitze der Förderliste geschafft hat und die beste Investition in das Vorzeige-Projekt ist. Zweifelsohne sei die "Helfende Hand" durch das Fahrzeug jetzt noch schlagkräftiger geworden und stärkt die Motivation der Helfer.
"Wir werden auch 2021 erneut das Regionalbudget für die Sinngrundallianz beantragen", stellten Baur und Weis abschließend fest.