
Reges Leben herrschte im Thüngener Waldgebiet "Unterholz". Auf der rund 1,6 Hektar großen Schadfläche waren nahezu sämtliche Fichten herausgenommen und sollten nun in einer konzertierten Aktion teilweise aufgeforstet werden. Mit dabei waren Helferinnen und Helfer der Gruppe "Spessartbaum", eine Initiative, die gemeinsam mit 56 Partnerunternehmen als Sponsoren im gesamten Landkreis Baumpflanzungen durchführt. Der Tag in Thüngen war die vierte Unternehmung.
Der elfjährige Leon musste sich schon etwas plagen, um den großen Spaten tief genug in die Erde zu bekommen, es war kraftintensiver als gedacht. Doch dann erhielt er einen Tipp vom Fachmann, dem früheren Revierförster Werner Trabold: Der mitgebrachte Flachspaten ist zum Ausheben von Pflanzlöchern nicht gut geeignet, dafür gibt es den Rundspaten, der einen halben Kreis in die Erde sticht. In das rund 15 Zentimeter tiefe Loch konnte dann das Bäumchen eingesetzt werden.
Auch der amerikanische Mammutbaum wurde gesetzt
Neben Leon waren über 160 Helferinnen und Helfer bereit, rund 1700 Baumpflanzen zu setzen. Dazu wurden elf Baumarten ausgewählt, die nach derzeitigem Wissensstand die besten Überlebenschancen mit Blick auf den gegenwärtigen Klimawandel haben: Roteiche, Winterlinde, Douglasie, Feldahorn, Spitzahorn, Vogelkirsche, Speierling, Elsbeere und die Atlaszeder. Als besondere Art kam der Mammutbaum dazu, der in seiner amerikanischen Heimat mehrere tausend Jahren alt und bis zu 80 Meter hoch werden kann. Hierzulande liegt das Maximum bei rund 30 Metern.

Unter den zahlreichen erwachsenen Helfenden waren auch junge Menschen von der Grund- und Mittelschule Frammersbach und vom Sportverein Rieneck mit dabei. Wie Aktionsleiter Jörg Simon betonte, soll die Jugend mit eingebunden werden, die eines Tages die möglichen Früchte dieser Arbeit erleben kann.
Ziel: Förderung der Biodiversität
Der Thüngener Revierförster Patrick Schelbert und sein Vorgänger Werner Trabold erläuterten das Vorgehen der Helferinnen und Helfer. Das rund 1,6 Hektar große Areal wurde zunächst fachmännisch mit Pflanzstäben abgesteckt, die eine übersichtliche Reihung und zusätzlich spätere Rückegassen für die Bearbeitung ermöglichen sollen. Die Auswahl der Baumarten und die spezielle Anordnung in Zeilen soll zudem die Widerstandskraft des späteren Waldes und dessen Biodiversität fördern.

Ja, es machte gerade den jungen Leuten Spaß am Fortbestand des heimischen Waldes mitzuarbeiten und in der Mittagspause das leckere Essen vom Bundeswehr-Standort Hammelburg aus der "Gulaschkanone" zu genießen. Die Mahlzeit wurde von der Gemeinde Thüngen finanziert und von dem Ratsmitglied Stabsfeldwebel Sebastian Heidenfelder organisiert. Am Ende bleiben dann rund 500 Pflanzen übrig, die jetzt der örtliche Bauhof setzen muss. Insgesamt sollen langfristig rund 5000 junge Bäume gesetzt werden.



