
Das gibt es nicht jeden Tag, dass bei einer Jubiläumsfeier 12 Feuerwehrmänner für ihre jahrelange unermüdliche Arbeit geehrt werden. Beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Remlingen stand nicht nur Dank, Anerkennung und Respekt auf dem Programm, sondern auch ein Blick in die Vergangenheit und die Zukunft.
Landrat und Schirmherr Thomas Eberth nutzte den Festkommers, insgesamt 12 Feuerwehrmänner mit dem staatlichen Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold und Silber auszuzeichnen. Das Ehrenzeichen in Gold, das für 40 Jahre Dienstzeit verliehen wird, ging an Friedrich (Fritz) Emmerich, Dietmar Wehr, Stephan Herrmann, Harald Schwab, Bernhard Schwab, Günter Schwab und Helmut Wehr. Sie alle haben in einer Zeitspanne von über vier Jahrzehnten geholfen, Leben zu retten, Brände zu löschen und die Gemeinschaft zu beschützen.
Nicht weniger bedeutungsvoll war die Verleihung des Ehrenzeichens in Silber für 25 Jahre Dienst an Michael Raab, Pascal Emmert, Christian Bischoff, Theo Schmidt und Markus Schnepper. Diese Männer haben mit ihrem Engagement bewiesen, dass wahre Helden nicht nur im Fernsehen vorkommen, sondern mitten unter uns leben – und das ehrenamtlich und 24/7. "Retten, Bergen, Schützen, Löschen" – dieser Leitsatz der Feuerwehr ist für die Aktiven ein Lebensgefühl.
Landrat Eberth hob in seiner Rede hervor, dass diese Aufgaben heute immer noch genauso wichtig sind wie vor 150 Jahren. Was der Brandeinsatz in der Silvesternacht 2024 in Remlingen bewies. Kreisbrandinspektor Holger Pfeuffer brachte beim Festakt auch ernstere Töne ins Spiel. Er warnte vor einem Rückgang aktiver Mitglieder. Was passiert, wenn bei einem Brand niemand ins Feuerwehrhaus kommt? Wer ist da, wenn die Straßen überschwemmt, die Keller vollgelaufen sind? Wer rettet uns, wenn das Schicksal zuschlägt? Pfeuffer erinnerte alle daran, dass das Ehrenamt nur mit Menschen lebendig bleibt – Menschen, die regelmäßig Ausbildungen und Weiterbildungen besuchen und die bereit sind, alles stehen und liegen zu lassen, um zu helfen. Es brauche Menschen, damit die FFW ihren Dienst am Nächsten leisten könne.
In einem kurzen Rückblick umriss Kommandant Tobias Wehr die Geschichte der Remlinger Wehr. Denn nicht nur in der Feuerwehr, sondern auch im Namen "Wehr" steckt so einiges an Geschichte und Humor. Kommandant Tobias Wehr erwähnte schmunzelnd, dass der Name "Wehr" in der Feuerwehr Remlingen fast schon eine Art Erbe ist. Wer hätte gedacht, dass "Wehr" nicht nur für Wehrhaftigkeit steht, sondern auch für eine ganze Familie? Immer wieder gab es in der Wehr Mitglieder, die Verantwortung trugen mit dem Namen "Wehr".
Ein ganz besonderer Moment war die Ernennung von Friedrich Emmerich zum Ehrenkommandanten. Fritz Emmerich hat nicht nur sein Leben der Feuerwehr gewidmet, sondern über Jahrzehnte hinweg auch Verantwortung übernommen – 18 Jahre lang als Kommandant und Vorsitzender und vier Jahre als Zweiter Kommandant. Und auch nach seinem altersbedingten Rückzug aus der aktiven Zeit bleibt er der Feuerwehr mit Rat und Tat erhalten.
Fritz ist für viele ein Symbol für das, was die Feuerwehr Remlingen ausmacht: Engagement, Verlässlichkeit und ein Herz, das für die Gemeinschaft schlägt. Auf eine musikalische Reise durch die Klassiker der Film- und Popmusik entführte Heijlo Richel die Gäste und gab einen kleinen Vorgeschmack auf das Festwochenende vom 20. bis 22. Juni 2025. 150 Jahre FFW Remlingen – das ist nicht nur eine Geschichte von Feuer, Wasser und Rettung.
Es ist eine Geschichte von Menschen, die füreinander einstehen, die ihre Freizeit für die Gemeinschaft opfern und die in schwierigen Zeiten füreinander einstehen. In einer Zeit, in der Ehrenamt nicht mehr immer selbstverständlich ist, zeigt die FFW Remlingen, dass der Dienst am nächsten auch mit einer ordentlichen Portion Spaß und Zusammenhalt möglich ist.
