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Lohr
14 Kilometer Kabel neu verlegt
14 Kilometer Kabel wurden beim Rathausumbau verlegt. Die dicken Kabelbündel, auf die IT-Sachgebietsleiter Harald Werner zeigt, werden für ein Stockwerk benötigt.
Foto: Thomas Josef Möhler | 14 Kilometer Kabel wurden beim Rathausumbau verlegt. Die dicken Kabelbündel, auf die IT-Sachgebietsleiter Harald Werner zeigt, werden für ein Stockwerk benötigt.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 30.12.2024 02:31 Uhr

Bis auf Restarbeiten im Keller und im Dachgeschoss ist der Umbau des neuen Rathauses am Lohrer Schlossplatz binnen eines knappen halben Jahres fertig geworden. Von außen sieht man davon praktisch nichts, aber im Inneren hat sich einiges verändert. So wurden neue Kabel mit einer Gesamtlänge von 14 Kilometern verlegt.

Über die Neuerungen informierten geschäftsleitender Beamter Dieter Daus, IT-Sachgebietsleiter Harald Werner und Hochbauer Roman Welzenbach bei einer Besichtigungstour mit unserem Medienhaus. Kurzzeitig war auch Bürgermeister Mario Paul dabei, der meinte, dass viele Veränderungen im Verborgenen blieben, und von der neuen Beleuchtung schwärmte: "Das Beste ist das Licht."

Aber der Reihe nach. Der Umbau war nach den Worten von Dieter Daus unumgänglich, weil die beim Bau des 1986 eröffneten Rathauses im Boden verlegten Leerrohre nicht mehr leistungsfähig genug waren. Vielfach seien sie bereits belegt und selbst wenn sie leer wären, wären sie für die neuen Netzwerkverbindungen zu dünn.

Erstausstattung von 1986

Harald Werner hat die Kabel im Boden beim Bau des Rathauses selbst mit verlegt: "Das war immer noch die Erstausstattung von 1986." Mit den Kabelschächten habe es bereits früher Probleme beim Durchschieben von Leitungen gegeben, weil in einige Estrich getropft sei.

An einer Neuverkabelung sämtlicher Räume habe also kein Weg vorbeigeführt, so Daus. Deshalb sei es sinnvoll gewesen, dabei auch gleich neue Stromleitungen in die Büros zu legen. Sämtliche Leitungen, deren Gesamtlänge Roman Welzenbach auf 14 Kilometer bezifferte, seien oberirdisch auf den Wänden verlegt worden.

Die Netzwerkverbindungen kommen aus dem Serverraum des Rathauses in einen sogenannten Switche-Raum, von dem es auf jedem Stockwerk nach Werners Angaben einen gibt. Von dort aus würden sie in die einzelnen Büros des Stockwerks verteilt. Bei einem Ausfall könnten kurzfristig Switche miteinander verschaltet werden (Redundanz).

Die neuen Stromkabel sind nach Angaben des IT-Spezialisten auch für die neue Telefonanlage notwendig, die mit Strom übers Internet funktioniere. An sie seien auch die Außenstellen Bauhof und städtische Kindergärten angebunden. Die Vereinheitlichung von Switchen und Telefonanlage habe den Vorteil, dass sich alles zentral managen lasse und nur noch ein Ersatzgerät vorgehalten werden müsse, weil alle Geräte gleich seien.

Telefonanlage musste ausgetauscht werden

Auch am Austausch der Telefonanlage habe kein Weg vorbeigeführt, berichtete Daus. Für die alte Anlage habe es vom Hersteller keine Ersatzteile mehr gegeben. Sie habe nur noch betrieben werden können, weil der Vertragspartner für die Anlage gebrauchte Ersatzteile besorgt habe.

Laut Roman Welzenbach wurden im ganzen Rathaus die alten Neonröhren durch energiesparende LED-Leuchtmittel ersetzt. Die neue Beleuchtung verbessere die Arbeitsplatzergonomie durch eine einheitliche Ausleuchtung.

Beim Thema Licht geriet nicht nur der Bürgermeister ins Schwärmen, auch Harald Werner. Die alten Neonröhren hätten harte Schlagschatten produziert. Jetzt sorge diffuses Streulicht für weiche, angenehme Schatten. "Das merkt man in der Praxis." Gleichzeitig sei der Energieverbrauch geringer.

Mit dem Umbau wurde nach Angaben von Dieter Daus auch die Verteilung der Ämter aufs Gebäude vereinheitlicht. Bekanntlich ist die Volkshochschule vom alten Postgebäude ins Rathaus umgezogen. Sie wurde mit dem ebenfalls publikumsintensiven Amt Bürgerdienste im Erdgeschoss untergebracht.

Umbau im laufenden Betrieb

Im ersten Stock sitzt das Hauptamt, im zweiten Stock die Finanzverwaltung und im Dachgeschoss das Bauamt. Durch die räumliche Trennung von zwei bislang miteinander verbundenen Zimmern sei es gelungen, so Daus, einen neuen Personalratsraum im zweiten Stock zu schaffen und nebenan das neue Amt VI mit dem Citymanagement unterzubringen.

In einem knappen halben Jahr wurde das Lohrer Rathaus umgebaut. Davon ist von außen nichts zu sehen, aber im Inneren hat sich einiges geändert.
Foto: Thomas Josef Möhler | In einem knappen halben Jahr wurde das Lohrer Rathaus umgebaut. Davon ist von außen nichts zu sehen, aber im Inneren hat sich einiges geändert.

Der alte Personalratsraum sei jetzt das Betriebsarzt- und Erste-Hilfe-Zimmer. Dort biete Hans-Peter Schwind vorübergehend ehrenamtlich Rentenversicherungsberatung an. Weil der Betriebsarzt feste Sprechzeiten habe, kämen sich beide nicht ins Gehege, versicherte der geschäftsleitende Beamte.

Der Umbau, der am 1. Juli begann und punktgenau am 12. Dezember endete, sei nur durch die Mitwirkung der Beschäftigten bei laufendem Betrieb möglich gewesen, betonte Daus. 43 von ihnen hätten vorübergehend in Ausweichquartiere im großen und kleinen Sitzungssaal und im Gründerzentrum umziehen müssen.

Daus sprach von einem "absolut gelungenen Projekt dank der guten Zusammenarbeit aller beteiligten Firmen unter Führung des Bauamts und vor allem von Roman Welzenbach". Dieser meinte bescheiden: "Das geht nur in Zusammenarbeit aller, das war ein Gemeinschaftsprojekt."

Der Bauhof hat nach Daus' Angaben das Mobiliar ausgelagert, bei sich eingelagert und wieder zurückgebracht. Nicht vergessen werden dürfe der Einsatz von Hausmeister Gerhard Kunkel, dem "Mann an vorderster Front". Er habe einige Samstage im Rathaus verbracht.

Es sei gelungen, mit einem Großprojekt viele verschiedene Neuerungen umzusetzen, fasste Harald Werner zusammen. Das hat seinen Preis. Im Haushalt ist eine knappe Million Euro für den Umbau vorgesehen. Die genauen Kosten stehen noch nicht fest, weil erst rund die Hälfte der Schlussrechnungen eingegangen ist.

 
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