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Retzbach
13 neue Wohnungen könnten in alter Retzbacher Grundschule entstehen
Im Pausenhof wachsen Moos und eine große Linde, in der alten und der historischen Schule in Retzbach wird schon lange nicht mehr unterrichtet. In der Bürgerversammlung wurde ein Konzept zum Umbau in barrierefreien Wohnungen präsentiert.
Foto: Jürgen Kamm | Im Pausenhof wachsen Moos und eine große Linde, in der alten und der historischen Schule in Retzbach wird schon lange nicht mehr unterrichtet.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 14.10.2024 02:32 Uhr

Eine mächtige Linde dominiert den ehemaligen Pausenhof der früheren Grundschule in Retzbach. Die beiden Gebäude dahinter liegen in einer Art Dornröschenschlaf. Für sie präsentierte Bürgermeister Stefan Wohlfart in der Retzbacher Bürgerversammlung ein Konzept vom Würzburger Architekturbüro archicult zum Umbau in insgesamt 13 kleine Wohnungen, viele davon wären barrierefrei.

Während die alte Schule in den 1950er Jahren gebaut wurde, steht die historische Schule sogar unter Denkmalschutz. Das Gebäude der alten Schule bekäme ein zusätzliches Stockwerk, dennoch bliebe es niedriger als die Häuser der Umgebung. Darin fänden sechs Wohnungen mit zusammengerechnet 373 Quadratmetern Fläche Platz.

In der historischen Schule könnten nur die Wohnungen im Erd- und Obergeschoss barrierefrei erreicht werden, nicht aber im Dachgeschoss. Grund dafür ist, dass der im Bereich der ehemaligen Schultoiletten geplante Aufzug für die barrierefreie Erschließung wegen des Denkmalschutzes nicht über das Dach hinaus stehen darf. Hier würden sieben Wohnungen mit einer Gesamtfläche von  405 Quadratmetern entstehen.

Generell sind das relativ kleine Wohnungen, doch genau dafür gäbe es in Retzbach einen Markt, so der Bürgermeister. Auch der Gemeinderat findet das Konzept gut, es wurde ihn bei der Klausurtagung 2023 vorgestellt.

Verzögerung beim Ausbau der Ortsdurchfahrt

Für die Umsetzung stellt sich der Bürgermeister eine Firma vor, weil diese schneller und mit weniger Bürokratie bauen könnte als die Gemeinde. Viele Projektierer hatten kein Interesse, doch in der Klausurtagung 2024 stellte sich einer vor. Eine Entscheidung kann aber nur in einer Gemeinderatssitzung fallen.

Die Linde im Pausenhof und ein Nussbaum zwischen der historischen Schule und der Pfarrkirche müssten weichen. Im Pausenhof sind Parkplätze und vier kleinere Bäume geplant. Alte Postkarten zeigen, dass die Linde erst in den 1950er Jahren gepflanzt wurde.

Zu den weiteren Retzbacher Themen erläuterte der Bürgermeister, dass sich beim Ausbau der Ortsdurchfahrt die Asphaltierung des ersten Bauabschnitts verzögerte. Dafür werde nun nicht nur bis zur "roten Kreuzung", sondern gleich bis zum Parkplatz Issing asphaltiert. Die Federführung liegt beim Landkreis, zwei Drittel der Baukosten jedoch für Leistungserneuerungen und Gehwege beim Markt Zellingen. Kritik kam von Bürgern zum Zustand der Thüngener Straße als örtliche Umleitung, im Bereich der Brücke gebe es hohe Absätze zum Bankett, so kämen Pkw und Lkw kaum aneinander vorbei. In Richtung Ortsausgang schon zweimal nachgeschottert worden, erklärte der Bürgermeister. Generell würde ein breiterer Ausbau zu schnellerem Fahren führen.

Eine weiteres Thema war auch die zweite Einspeiseleitung der Wasserversorgung, die für stabilere Druckverhältnisse und eine redundante Versorgung ermöglichen soll.

Zum Neubau des Feuerwehrhauses sagte der Bürgermeister, die Baustelle habe viel Freude gemacht und es sei ein zukunftsfestes Leuchtturmprojekt. Sogar der Auftrag für die Möbel (Objekteinrichtung) wurde schon vergeben, für 98.000 Euro an die Firma SPS aus Goldbach. Die Feuerwehr plane für 2025 ein großes Fest zum Neubau und ihrem 150. Jubiläum.

Bäckerei Maxl-Bäck siedelt nach Retzbach um

Weit fortgeschritten ist die Bauleitplanung für die Freiflächen-Photovoltaikanlage über Retzbach. Wirtschaftlich schwierig seien sinkende Strompreise und der weit entfernte Einspeisepunkt im Umspannwerk Karlstadt. Da eine Firma auf dem Gelände der ehemaligen Sandgrube bei Himmelstadt eine PV-Anlage plant, wäre es sinnvoll, sich die Kosten für die neue zu bauende Stromleitung zu teilen.

Von Zellingen nach Retzbach umsiedeln will die Bäckerei Maxl-Bäck als zweitgrößter Arbeitgeber des Marktes Zellingen. Derzeit läuft die Kampfmittelerkundung der Grundstücke nahe des Retzbacher Kreisverkehrs, 300 Punkte sind zu untersuchen. Einen zweiten Kreisverkehr anstelle der Ampel bei der Pennymarkt-Kreuzung lehnt das staatliche Bauamt ab, berichtete Stefan Wohlfart auf Nachfrage. Es sei aber eine zusätzliche Rechtsabbiegespur vom Gewerbegebiet in Richtung Würzburg geplant.

Für das alte Pfarrhaus in Retzbach laufen Kaufverhandlungen mit der Kirche. Das ortsbildprägende Gebäude soll eine gemeinschaftliche Nutzung erfahren. Für ein Gebäude am Ortseingang in der unteren Hauptstraße nutzte die Gemeinde ihr Vorkaufsrecht.

Wie es mit der Benediktushöhe und der Rampe in der Bergstraße weiter geht, fragten Bürger. Zur Benediktushöhe sagte der Bürgermeister, die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft sei bis Ende 2028 genehmigt, wegen des hohen Prozessrisikos wurde auf einen Rechtsstreit mit dem Landkreis verzichtet. Das Verfahren zur Rampe auf dem Gehweg sei nach einem Jahr vom Amts- an das Verwaltungsgericht verwiesen worden, dieses könne darüber erst 2025 verhandeln.

 
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