Viel politische Prominenz gratulierte dem Markt Helmstadt zu diesem außergewöhnlichen Geburtstag am Sonntag nach dem Jubiläumsgottesdienst, musikalisch durch die Kapelle Melomania und dem Chor Frohsinn gestaltet. 1250 Jahre feierten die Bürgerinnen und Bürger von Helmstadt mit einem Straßenfest rund um den Pfeifen Hannes.
Ungewiss wie die Bedingungen in der Vorbereitungszeit zeigte sich das Wetter am Festwochenende. Vom Regen bis Sonnenschein war alles dabei und unterstrich das Auf und Ab der Planung zum Festwochenende. Trotz Wetterkapriolen tummelten sich neben der Politikprominenz mit Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder, den Landtagsabgeordnetet Manfred Ländner und Volkmar Halbleib und der Stellvertretenden Landrätin Karen Heußner mittelalterliche Feuerschlucker, Soldaten aus dem Krieg 1866, US-Soldaten vom Museum Stammheim, Schwertkämpfer und viele Dienstboten aus der Geschichte von Helmstadt.
Die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 772 wurde niedergeschrieben durch eine Schenkung des Klerikers Alwalah an das Kloster Fulda. Aus Adalhamestat wurde im Laufe der Geschichte der Markt Helmstadt. Gestartet mit einem Beatabend, der an die jüngste Vergangenheit von Helmstadt erinnerte, als noch jedes Wochenende in der TV-Halle bis in die Morgenstunden getanzt und gefeiert wurde, ging es am Samstagabend mit vielen Highlights ins Straßenfest-Wochenende.
Im Frohsinn Hof fing der Chor Pfeiferhannes 2.0 die Geschichte humorvoll und stimmgewaltig ein. Joachim Rauch faszinierte mit seinen "Die Frankonier" mit einer heißen Feuershow. Die spektakuläre Show war in eine stimmige Chorografie verpackt. Die zahlreichen Gäste waren begeistert von der Darbietung der Darsteller, die sich am Samstagabend in die Funken warfen. Mit viel Spaß und Freude arbeitet die Gruppe aus Würzburg schon viele Jahre zusammen, berichtete Joachim Rauch, der Kopf der Gruppe. Das schweißtreibende Training war in der Leichtigkeit der Darbietung nicht zu erahnen. Aber nicht nur mit Feuer spielte die Gruppe, sondern auch schlagkräftig in den Schwertkämpfen. In vier Vorführungen verpackten die Mitglieder der Gruppe kleine Geschichten, in denen gekämpft, gestritten und verziehen wurde.
Nicht weniger interessant waren die Vorführungen des Turnvereins Helmstadt, der mit "Turnen früher und heute" für so manches "Ah" und "Oh" sorgte. Fasziniert und gleichwohl überrascht waren die Gäste von der imposanten Eiche, die plötzlich "Am Graben" stand und mit viel Lärm vom Holzkünstler Marcus Scholz aus Torgau mit seiner kreischenden Motorsäge bearbeitet wurde. Locke, wie ihn alle nennen, schnitzte innerhalb weniger Stunden zwei Gesichter in den mächtigen Stamm. Gleich daneben vermittelte Andreas Schätzlein (Forstwissenschaftler und Landschaftspfleger) viel Wissenswertes zur richtigen Baumpflege und rettete mit einem Kinderassistenten die Gummibärchenbande, die sich im Baum versteckt hatte und nun nicht mehr herunterkamen. Warum? Das wurde schnell klar, denn sie waren nicht angeseilt und gesichert.
Aufgeteilt auf 21 Stationen in Höfen und auf Plätzen wurde gespielt, gesungen und vor allem viel über die Geschichte von Helmstadt erzählt. Musik, Gesang und Sport stehen seit Jahrhunderten im Mittelpunkt des Vereinslebens und gaben dem Fest-Programm sein Gesicht. Kriege, Hungersnot und Naturkatastrophen wurden erklärt und dargestellt. Mit einer Aufarbeitung der Helmstadter Familiengeschichte beeindruckte der Arbeitskreis ADG durch seine über viele Jahre erarbeite Familienstamm-Datei zurück bis ins 16. Jahrhundert.
"Ich bin stolz auf euch", sagte Bürgermeister Tobias Klembt in seiner Begrüßungsansprache und schloss darin alle Helfer und Helferinnen vor und hinter den Kulissen mit ein. "Nur zusammen war dieses Fest möglich. Nur zusammen wurde die Geschichte geschrieben und wird weiter in die Zukunft unserer Heimatgemeinde getragen."
Dir liebe Elfriede vielen Dank für deinen ganz tollen Beitrag, zu 1250 Jahre Helmstadt. Der gelungenste Beitrag den die MP seit langem über eine Gemeinde berichtet hat. Nur Lob und nochmals Lob allen Veranstaltern.