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KARLSTADT
12. Histo-Rallye: „Das Gehirn sitzt auf dem Beifahrersitz“
Fast 60 Teilnehmer stellten sich bei der 12. Histo Day+Night Challenge der Herausforderung, eine Oldtimer-Rallye mit und ohne Tageslicht zu fahren.
Foto: Jürgen Kamm | Fast 60 Teilnehmer stellten sich bei der 12. Histo Day+Night Challenge der Herausforderung, eine Oldtimer-Rallye mit und ohne Tageslicht zu fahren.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 19.10.2017 03:13 Uhr

Einen schöneren Herbsttag als den Samstag mit strahlendem Sonnenschein hätten sich die Teilnehmer der zwölften „Histo Day+Night Challenge“ kaum aussuchen können. Für 57 Teams aus ganz Deutschland und sogar aus Tschechien begann die Oldtimerrallye nach der technischen Abnahme am Mainparkplatz mit der ersten Sonderprüfung auf dem Karlstadter Marktplatz.

Dort stellte Johannes Deinlein vom AMSC Hammelburg die Autos, ihre Fahrer und Beifahrer vor. Denn Rallyefahren ist Teamwork, so waren etwa auf dem Marktplatz 30 Meter in möglichst genau sieben Sekunden zu durchfahren. „Das Gehirn sitzt auf dem Beifahrersitz“, ist deshalb ein bekannter Spruch im Rallyesport. Und eine Rallye wie diese zu fahren ist nicht so lässig, wie es sich vielleicht anhört: 203 Kilometer waren am Tag zu fahren, 86 Kilometer in der Nacht, und das auf eher kleinen Straßen. Dabei waren elf Wertungs-, drei Orientierungs- und eine Gleichmäßigkeitsprüfung über vier Kilometer zu meistern. Viel Arbeit ist das auch für das Team der Rallye, in den meist anspruchsvollen Prüfungen gibt es 66 Zeitnahmen, die ausgewertet sein wollen.

Deshalb arbeiten die Motorsportclubs bei den beiden Oldtimer-Rallyes im Landkreis, die zweite ist die Sachs-Franken-Classic an Pfingsten, zusammen. Offiziell richtet der Motorsportclub Zellingen die Veranstaltung aus, aber ohne Unterstützung aus Karlstadt, Hammelburg und Arnstein ginge es nicht.

Sechs Teams aus MSP

Aus dem Landkreis Main-Spessart stellten sich sechs Teams der Herausforderung. Mit völlig unterschiedlichen Autos – vom winzigen Fiat 600 Baujahr 1959 (Rainer Faulhaber, Schollbrunn, Michael Weickert, Helmstadt), dem ein Motor mit einem Liter Hubraum und 70 PS Beine machte, über den bequemen BMW 630 CS (Peter Riegel und Olivia Teel, Retzstadt) von 1977 bis zu den Rallyeboliden des DMI-Racing-Teams aus Arnstein und Werneck: Jeweils rund 350 PS aus 2,4 Litern Hubraum der Audi S1/E2 von 1986 (Walter und Manuel Münch, Arnstein) und der Audi A2 Quattro von 1983 (Sebastian Münch, Werneck und Florian Stürmer, Arnstein) sind auch heute noch eine Ansage. Ihre pfeifenden Turbolader waren bei den Wertungsprüfungen nicht zu überhören.

Richtig „alte“ Autos, also chromblitzende Oldtimer mit langen Motorhauben und Trittbrettern, sucht man bei dieser Rallye vergebens. Das Starterfeld ist auch auch für Jungtimer geöffnet. Dabei waren Autos der Baujahre 1959 bis 1994. Vorwiegend sportliche Modelle, hier sind Porsche und italienische Fahrzeuge generell stark vertreten, aber auch ehemalige Alltagsautos wie ein Gold GTI Opel Commodore oder Audi 100. Nicht fehlen durfte natürlich die Jahrhundert-Konstruktion VW-Käfer. Beliebt bei den Teilnehmern sind auch bequeme Limousinen. Schon fast exotisch sind französische Fahrzeuge wie ein Peugeot 504 Ti und der diesmal mehrfach vertretene Renault R5 Alpine Turbo.

Besonders freute es den Fahrtleiter Siegbert Wagner, dass neue Teilnehmer diesmal fast die Hälfe des Starterfeldes ausmachten. Die kamen aus halb Deutschland und sogar aus Tschechien. 57 Teams aus Fahrer und Beifahrer gingen an den Start, 50 kamen ins Ziel. Unfälle gab es nicht, aber einige technische Ausfälle.

Beschwerden von Landwirten

Weil die Strecken – die Tagesetappe ging etwa nach Schönarts, Steinfeld, Wiesenfeld, Stadelhofen, Waldzell, Obersfeld und Schwebenried – teilweise über Flurbereinigungswege führten, beschwerten sich Landwirte über die Polizei über den Staub den die Autos aufwirbelten. Die Nachtetappe ging letztlich den Main entlang bis nach Erlabrunn, über Leinach zurück und endete mit einer Slalomprüfung auf dem E-Center-Parkplatz. Dort war eine große Schleife in Form einer „Acht“ in 45 Sekunden zu fahren, was einem Schnitt von 23 Kilometern je Stunde entsprach. Rund 15 Zuschauer ließen sich das nicht entgehen und amüsierten sich über Teams, die sich dabei verfuhren.

Beim Start am Marktplatz gab es nicht nur begeisterte Zuschauer. Einer echauffierte sich, in Zeiten des Klimawandels führen an einem heißen Herbsttag viele Autos ohne Abgasreinigung sinnlos durch die Gegend und pusteten insbesondere beim Werten vor der Sonderprüfung Abgase mit teils riechbar unverbranntem Benzin in die Luft. Freilich ließe sich diese Kritik fast auf jede Motorsportveranstaltung und mit Abstrichen auch auf den motorisierten Individualverkehr anwenden.

 
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    Die Landwirte regen sich über Staub auf den Feldwegen auf, der von dem Dreck verursacht wurde, den sie selbst verteilt haben. Sehr geil!
    Straßenreinigung durch die Verursacher könnte hier Abhilfe schaffen! Auch auf Landstraßen!
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  • roland.pleier@gmx.de
    Lieber macpepp, die Anmerkung an Herrn Kamm wollen wir nicht unkommentiert lassen. Wenn sich Landwirte bei der Polizei beschweren, dann ist das Fakt und damit objektiv. Es wäre also grad umgekehrt: Würden wir Kritik unter den Tisch fallen lassen, träfe dieser Vorwurf zu. Roland Pleier, Redaktion
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  • bundmufr@web.de
    Sehr geehrter Herr Pleier, meine Anmerkung bezog sich nicht auf die Beschwerden. Wer genau liest, und das muss noch nicht mal zwischen den Zeilen sein, merkt dass hier teilweise gegen diese Art von Veranstaltungen gekritzelt wird.
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  • Lebenhan1965
    @ macpepp

    Und warum sollten Redakteure die vielleicht über kritischen Bemerkungen von Passanten unter den Tisch fallen lassen?

    Eine Zeitung sollte doch allen ein Forum geben, nicht nur den Motorsport- oder Oldtimerfans.

    Und nein, ich bin kein Gegner derartiger Veranstaltungen und finde schon, dass diese Treffen ihre Berechtigung haben und von den paar Autos nicht unser Weltklima abhängt. Persönlich gehe ich als ehemaliger Käfer-Fahrer sehr gerne zum Steintribünen - Treffen in Nürnberg um mich an meine Jugend zu erinnern.
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  • roland.pleier@gmx.de
    Tut mir leid, macpepp, aber selbst beim gründlichen Lesen finde ich nicht einmal zwischen den Zeilen etwas gegen die Veranstaltung "gekritzelt". Roland Pleier, Redaktion.
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  • bundmufr@web.de
    Was soll das denn? Landwirte beschweren sich über den Staub den die Autos aufwirbeln!!! Was ist denn mit den verschmutzten Straßen die von den Bauern beispielsweise nach der Mais oder auch Zuckerrübenernte hinterlassen werden? Dies nicht nur auf den Feldwegen, nein auch auf Bundes-, Staats- und Landstraßen klebt die Schmiere gerade jetzt in der Jahreszeit.
    Die Landwirtschaft in allen Ehren aber man sollte unter der Bauernschaft mal die Denkweise daß alles was sich rund um ihre Felder befindet nicht automatisch ihnen gehört. Auch der Feldwegebau wird durch Steuern finanziert und das auch schon zu Zeiten als der Bauer noch gar keine Steuern zahlen musste.
    Das Sprichwort "Leben und leben lassen" wäre hier angebracht!!!

    Noch was zu Ihnen lieber Herr Kamm: Die versteckte Miesmache innerhalb des Berichtes hätten Sie sich auch sparen können...eine objektive Berichterstattung schaut anders aus.
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  • fischle
    Bauern vergessen so einiges, wenn ich das mal so sagen darf, ihren matsch auf der Straße inklusive steine die einem das auto beschädigen bis zur Ladungssicherung bis zum richtigen sichern ihrer überbreiten Fahrzeuge aber jetzt hauen alle wieder auf mich ein, denn die Bauern sind Götter ohne sie würden wir Verhungern oder mach du mal die Arbeit, ich will die Arbeit nicht herab würdigen um Gottes (Bauern) willen nicht aber auch für die gilt die STVO
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