Man muss das Leben tanzen!“ Dieses Motto begrüßte die Besucher der Tanzinsel. 10.000 nahmen es zumindest für einen Tag wörtlich und kamen zum fünften Technoevent auf die Steinwiesen nach Gemünden. Die unmittelbare Nachbarschaft zur Großbaustelle, der alten Mainbrücke tat dem Tanzfestival keinen Abbruch, der Eingang wurde circa 200 Meter vorverlegt, der Baustellenbereich war abgesichert und gut bewacht.
Zur ersten Technoparty kamen 4000 Besucher
Zum fünften Mal veranstaltete die Tanzinsel GbR das Open Air auf den Steinwiesen in Gemünden. Tanzinsel GbR das sind Adam Cieplak (29), Sebastian Kunz (24), Manuel Pfeifroth (29) und Patrick Haas (31). „Wir hatten einen Traum von einem großen Open Air“, sagen die Vier heute. 2013 wurde dieser Traum Wirklichkeit: Die erste Technoparty stieg in Gemünden, und 4000 Besucher kamen. Der Erfolg überraschte die Organisatoren, sodass Weitermachen eigentlich nur die logische Konsequenz war. 2014 kamen 6000 Besucher, 2015 und 2016 waren es dann jeweils 10 000, damit war die Technoparty ausverkauft.
10 000 ist die magische Grenze
Diese Besucherzahl stellt eine magische Grenze dar, bis dahin können die Veranstalter die Auflagen der Behörden noch erfüllen. Bei Besucherzahlen, die darüber hinausgehen, werden ihnen mehr und andere Auflagen auferlegt und damit werde es immer schwieriger, Großveranstaltungen zu realisieren, erklären die Tanzinsel-Macher. Sie haben sich zum fünfjährigen Bestehen des Evens etwas Besonderes einfallen lassen, was die Besucher sehr genossen. Da die Technoszene ist eine große Gemeinschaft, hatte jeder der Besucher die Möglichkeit, sich auf einer großen Wand, unter dem Motto „Du bist einer von 10 000“, zu verewigen.
Künstler des Labels Cocoon
Die Tanzinsel GbR konnte laut eigener Aussage die Creme der Technoszene in Deutschland für ihr Event gewinnen: &ME b2b Adam Port, Einzelkind, Maurizio Schmitz, Nastia, HNI und Sven Väth legten auf. Die Künstler kennen sich alle untereinander, schließlich gehören sie zum Label „Cocoon“ von Sven Väth.
Zehn Monate dauert die Vorbereitung eines solchen Großereignisses, erklärten Cieplak, Kunz, Pfeifroth und Haas. Was sie in der Zeit auf die Beine gestellt haben, kann sich sehen lassen. Die Tanzinsel hat mittlerweile einen sehr guten Namen in der Szene. Zahlreiche Helfer sind nach Angaben der „Macher“ vor Ort und gewährleisten einen reibungslosen Ablauf. Erst die Sicherheit, dann die Beats, so könne man ihr Konzept beschreiben. Taschenkontrollen am Einlass und nochmals im unmittelbaren Zugang zu der Festivalfläche sollen diese Sicherheit gewährleisten.
Flaschen und Flüssigkeiten müssen draußen bleiben, Rucksäcke ebenfalls. Security-Leute bewachen das angrenzende Areal, so werde sichergestellt, dass sich die Party nur auf den dafür vorgesehenen Flächen abspielt. Die vier Veranstalter fühlen sich nach eigenen Angaben in Gemünden gut aufgehoben. Sie arbeiteten von Anfang an mit den Behörden zusammen, die zwar immer mehr Auflagen erteilten, die letztlich doch zur Zufriedenheit der Kommune und der Behörden erfüllt würden.
Abtanzen bis zum Abwinken
Elektronische Musik, hämmernde Beats und Techno, dafür sind die DJs auf der Bühne verantwortlich. Sie sorgen für die Rhythmen, von denen sich Zehntausende Besucher aller Altersgruppen anstecken lassen. „Abtanzen bis zum Abwinken“, die Tanzinsel biete dafür den professionellen Rahmen, sagen die vier Tanzinsel-Macher. Künstlicher Nebel, Feuerwerk und bizarre Lichteffekte untermalen die Show. Für Speisen und Getränke war ausreichend gesorgt, so manchem Tanzinsulaner war das zu fortgeschrittener Stunde anzumerken.
Und das Wetter spielte mit, abgesehen von wenigen Regentropfen, war es trocken, Sonne und Wolken wechselten bei idealer Temperatur ab, ganz im Gegensatz zur Gluthitze im vergangenen Jahr. Nach Aussage der Polizei und der Sicherheitskräfte verlief das Event reibungslos, ohne nennenswerte Zwischenfälle. Eines steht schon fest, die Tanzinsel wird es nach Angaben der Organisatoren auch 2018 geben.
Als Anwohner der Altstadt freue ich mich ueber Aktivitaeten in unserer Stadt. Allerdings alles hat seine Grenzen und sollte auch zeitlich begrenzt sein. Der Sonntag und die Nachtruhe sind mir heilig und wurden durch die Tanzinsel empfindlich gestoert. Bei Wiederholung in 2018 bitte ich Verantwortliche seitens Veranstalter, Stadt Gemuenden und Ordnungskraefte dafuer zu sorgen, dass spaetestens um Mitternacht der Spuk vorbei ist.
An die Stadt Gemünden: die Nörgler zur Kenntnis nehmen. Darauf hinweisen, dass das eine einmalige Veranstaltung im jahreskreis ist und man gewisse "Abstriche" in Punkto Lebensqualität an einem Tag erdulden muss. Der Imagegewinn für ein "Kaff" wie Gemünden (sorry für die Ausdrucksweise, mir fiel nach längerem Überlegen aber nichts anderes ein) ist doch immens. Auch wenns nicht jedermanns Musikgeschmack ist, man kann doch auch mal einen Tag im Jahr tolerant sein. Alternativ kann man einen Ausflug machen und andere Gegenden mit seinen Ansichten beglücken.
Man freut sich über Aktivitäten. Aber bitte, wenn ich zu Bett gehe und das Licht ausschalte, sollen die anderen das gefälligst auch tun. Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder solange feiert wie genehmigt? Armes Deutschland. Und nächstes Jahr haben die Jungs dann ihre Probleme.