Mitten im Ort liegt er, der Obervolkacher Kindergarten. Und das soll auch so bleiben. Knapp zwei Millionen Euro lässt es sich die Stadt Volkach kosten, das Gebäude für die Zukunft fit zu machen. Diese Rechnung machte Planer Holger Heine am Montagabend vor dem Volkacher Stadtrat auf. "Kein Schnäppchen, aber eine gute Lösung", nannte das Volkachs Bürgermeister Peter Kornell (Freie Wähler). Mit höchstens 50 Prozent an Förderung sollte man rechnen.
Der notwendige Umbau wird Platz schaffen für drei Gruppen, die der Kindergarten jetzt schon – dank der derzeitigen Nutzung des Mehrzweckraums als Gruppenraum – beherbergt. Künftig sollen in dem 640-Einwohner-Ort eine Krippen-, eine Übergangs- und eine Kindergartengruppe dauerhaft angeboten werden plus ein Mehrzweckraum zum Turnen. Dafür wird der älteste, östliche Teil des Gebäudes abgerissen. Der Keller darunter bleibt nicht erhalten, sondern wird verfüllt.
Innenhof schrumpft ein Stück
Der Neubau an gleicher Stelle rechts vom Eingang wird deutlich größer, dort werden Krippen- und Übergangsgruppe mit Schlafräumen einziehen. Der Innenhof schrumpft ein Stück. "Er bleibt aber mit rund 280 Quadratmetern groß genug", versicherte Heine. Er erläuterte, wie sich der Platz im Inneren konkret verändert: Von 572 Quadratmetern Nutzfläche werden 178 abgerissen. Übrig bleiben 393, von denen nochmals 116 Quadratmeter umgebaut werden. Neu entstehen 344 Quadratmeter, so dass der Kindergarten insgesamt auf 738 Quadratmeter wächst.
Während der Umbauphase läuft der Betrieb im Kindergarten voll weiter. Die Krippengruppe zieht in einen Container um, der mitten auf die Schwesternstraße gestellt wird. Diese kann während der Bauarbeiten glücklicherweise problemlos gesperrt werden. Sonst hätte die wunderschöne alte Kastanie im Innenhof weichen müssen. Und das wollte niemand. Ebenso wenig wie den Umzug des Kindergartens auf die grüne Wiese.
Kauft die Stadt den Container?
Ein solcher käme ohnehin nicht günstiger und mehr Förderung gäbe es auch nicht, waren sich die Mitglieder des Stadtrates einig. So gab es auch keine Diskussion um die Kosten von laut Heine 1,85 Millionen Euro. Nur in Bezug auf den Krippen-Container wird der Vorschlag von Stadträtin und Kindergarten-Referentin Anja Hirt (FW) aufgegriffen. Sie fragte, ob ein Kauf des Containers nicht günstiger kommt als diesen eineinhalb Jahre lang zu leihen. Das wird jetzt von der Verwaltung geprüft.
Einstimmig segnete der Stadtrat schließlich die Planung für das Großprojekt ab. Auf allgemeine Zustimmung trafen dabei die mahnenden Worte von Herbert Römmelt: "Herr Heine, wir sollten Gas geben!"