Gute Nachricht für das Volkacher Freibad: Der Landkreis will sich mit aller Macht dafür einsetzen, dass das Bad saniert und damit erhalten werden kann. In der jüngsten Kreisauschussssitzung gab es den einstimmigen Beschluss, sich "grundsätzlich für eine finanzielle Unterstützung der kommunalen Freibäder im Landkreis auszusprechen". Erstmals wurde dabei auch eine Zahl genannt: Für das Volkacher Freibad könnten, so zumindest der Vorschlag von den Freien Wählern, um die 300 000 Euro drin sein.
Von den Freien Wählern war auch der Anstoß gekommen, den Freibädern im Kreis im Bedarfsfall unter die Arme zu greifen. Kreis-Fraktionsvorsitzender Josef Mend hatte Mitte Juni mit einem Antrag an das Landratsamt überrascht, sich für den „flächendeckenden Erhalt“ der Freibäder im Landkreis Kitzingen einzusetzen. Bäder, so der Tenor des Schreiben, hätten etwas mit Daseinsvorsorge zu tun. Und: In Zeiten, da immer weniger Menschen schwimmen lernen, zähle jedes Schwimmbad. Ziel müsse sein, so die einhellige Meinung, dass jedes Kind zu Beginn der Grundschule schwimmen lernen kann.
Gründliches Umdenken
Bis zu diesem Vorstoß war die einhellige Meinung gewesen, dass der Landkreis kein Geld in die Hand nimmt, um bei der Sanierung von Bädern zu helfen. An dieser Stelle hat ein gründliches Umdenken eingesetzt. Aus dem klaren Nein ist ein lautes Ja geworden. Auch die Angst vor einer möglichen Präzedenzwirkung, da es im Landkreis weitere Schwimmbäder gibt, ist verschwunden. Nunmehr ist völlig klar: Die Freibäder im Landkreis können im Falle eines Sanierungsfalles ganz sicher mit der Unterstützung des Landkreises rechnen.
Die von Josef Mend vorgeschlagenen 300 000 Euro bezeichnete Landrätin Tamara Bischof "als Denkansatz". Dass es ohne den Landkreis kaum geht, zeigt auch ein von der Bayerischen Staatsregierung aufgelegtes Förderprogramm für den Erhalt der Schwimmbäder: Hier stehen 120 Millionen Euro innerhalb von sechs Jahren bereit. Das reicht hinten und vorne kaum, gehen Schätzungen doch davon aus, dass alleine für die Sanierung der Freibäder in Bayern 480 Millionen Euro benötigt werden.
Die Landrätin hatte sich zuletzt ebenfalls an die Spitze der Freibad-Unterstützer gesetzt und sich vehement gegen mögliche Schließungen ausgesprochen: „In Zeiten, in denen immer mehr Kinder nicht schwimmen können und die Zahl der Badeunfälle steigt, können wir nicht unsere Freibäder schließen!“