Eigentlich heißt er Johann, wie schon sein Vater und Großvater. Auf Tradition hält man etwas im Hause Ruck, lässt sich doch die Familiengeschichte bis in die Zeit um 900 zurückverfolgen. Doch selbst wenn man nicht so weit zurückgeht und nur die Iphöfer Zeit nimmt - auch hier ist die Familie seit Anfang des 19. Jahrhunderts ansässig.
Sind fast 200 Jahre Weinbautradition nicht ein ziemlich schwerer Rucksack? "Das ist für mich eigentlich keine Belastung", sagt Hans Ruck und berichtet, wie er schon als kleiner Bub mit der Kindergartengruppe im Weinberg unterwegs war. Zu Hause war der Weinbau ohnehin immer präsent - da denkt man eigentlich gar nicht weiter drüber nach. Und so hat sich die Frage der Berufswahl für den jungen Ruck nie wirklich gestellt. "Das war immer mein Berufswunsch", sagt er, um dann doch zu erwähnen, dass er auch mal an die Offizierslaufbahn gedacht hat. Aber das ist Schnee von gestern. Heute findet er, dass sein Beruf "an Vielseitigkeit nicht zu toppen" sei: "Man hat mit dem Weinbau selbst zu tun, mit den Kunden, mit der Gastronomie. Alles ist miteinander verzahnt."
Für Zukunft der Frankenweins hat der Winzer ein klares Bild. "Zu sehr technikorientiert" sei der Wein derzeit, es müsse ein Stück weit zurück gehen zu den Wurzeln der Weinkultur: "Wir sind nur Gast auf dieser Welt, da sollten wir nicht nur die chemische Keule schwingen." Das sagt Hans Ruck ganz ohne Pathos: Ein junger Winzer, der - ohne großen Lärm - weiß, was er will.