"Die Einzelseelsorge war und ist mir enorm wichtig", sagt der katholische Diakon aus Iphofen, Peter Walter. Er kann manche Anekdote erzählen, erlebte auch schwierige Momente und sagt, er würde seinen Weg heute noch einmal genauso gehen wie zum Anfang seines Berufslebens.
Walter stammt aus Kleinheubach und studierte Theologie. Wegen des Zölibats entschied er sich aber gegen eine Pfarrerslaufbahn und wurde Pastoralreferent. In dieser Funktion war er als Verheirateter im Bistum Würzburg nicht gefragt. Deshalb folgte er dem Ruf des Erzbistums Bamberg, wo er 1999 zum Diakon geweiht wurde. Im gleichen Jahr trat er seine erste Diakon-Stelle in Ullstadt an. Als verheirateter Gottesmann wohnte er im dortigen Pfarrhaus. "Damals habe ich erlebt, was Ökumene bedeutet in einem Dorf mit wenigen Katholiken und vielen evangelischen Christen", erzählt der heute 63-Jährige.
Peter Walter diente unter drei Pfarrern und begleitete viele Projekte
Im Jahr 2006 wechselte Walter nach Iphofen. Er diente unter den drei Pfarrern Wenzel Baudisch, Hans Reeg und dem derzeitigen Pfarradministrator Adam Was und war an vielen Projekten beteiligt. So begleitete er den Jugendraum St. Veit, bereitete vielen Kindern den Weg zu Kommunion und Firmung, entwickelte soziale Projekte und unterstützte die Tafeln in Kitzingen und Scheinfeld. "Diese Tätigkeiten haben unterschiedlichste Begegnungen in verschiedensten Lebenssituationen ermöglicht und herausgefordert", sagt Peter Walter. Er kümmerte sich nicht nur um Kinder, sondern auch um Senioren und pflegte diözesanübergreifende Begegnungen.
Dass vor allem die Willanzheimer immer wieder Senioren im Iphöfer Altenbetreuungszentrum besuchten, ließ Peter Walter die Frage stellen: "Und wer besucht die Senioren in Sickershausen, Kitzingen oder Marktbreit?" Iphofen gehört zum Erzbistum Bamberg, und schon ab Mainbernheim beginnt das Bistum Würzburg. Das hinderte den Diakon nicht daran, Senioren außerhalb seines Erzbistums in besagten Altenheimen Beistand zu leisten. Manche Erlebnisse dabei haben sich bei ihm eingeprägt.
Leben und Tod lagen bei seiner Tätigkeit stets nah beieinander
Einmal war er in einem Altenheim gebeten worden, zu einem ihm unbekannten Mann zu gehen. Dieser lag im Sterben. Natürlich kam Peter Walter der Bitte nach. Er begleitete den Mann in dessen letzten Stunden. Nach dem Tod des Mannes erfuhr Peter Walter, dass dieser aus einem Nachbarort stammte, weshalb er auch zu dessen Beerdigung ging.
Den Kontakt von der neuen Heimat im Altenheim zur alten Heimat für die Seniorinnen und Senioren zu halten, das war Peter Walter wichtig. In freudiger Erinnerung wird er eine kürzliche Taufe zweier Geschwister behalten. Denn dazu kamen noch einige Kindergarten-Knirpse in den Taufgottesdienst. "Die haben eine besondere Stimmung gemacht", erinnert sich Peter Walter, und er freute sich, wie die Kinder mit Musik und Gesang die Taufe bereicherten.
Bei zwei Gottesdiensten Ende Oktober verabschiedet er sich
Walter verstand sich bestens mit dem ehemaligen Dekan Martin Ost vom evangelischen Dekanat Markt Einersheim und pflegte fortan die Ökumene, auch mit dem derzeitigen Dekan Ivo Huber. Das Tätigkeitsgebiet des Diakons erweiterte sich von Iphofen und Willanzheim über Markt Einersheim bis nach Seinsheim und Bullenheim im Pastoralen Raum Weinland.
Ende Oktober geht Peter Walter in den Ruhestand. Er will sich verabschieden mit einer Eucharistiefeier in der Iphöfer Stadtkirche am 30. Oktober (10.30 Uhr) und einem ökumenischen Gottesdienst am Reformationsfest, 31. Oktober (19 Uhr), in Markt Einersheim.