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Kitzingen
Zehn Jahre Internationaler Frauentreff Kitzingen
Voller Spannung verfolgten die Zuschauer das Märchenspiel „Kolobok, der Stachelrock“, das die Internationale Mutter-Kind-Gruppe aufführte.
Foto: Olga Kimbel | Voller Spannung verfolgten die Zuschauer das Märchenspiel „Kolobok, der Stachelrock“, das die Internationale Mutter-Kind-Gruppe aufführte.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 15.10.2020 02:16 Uhr

„Wir haben Grund zum Feiern! Etwa 200 Frauen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen haben in den vergangenen zehn Jahren unseren Internationalen Frauentreff besucht und haben bewiesen, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Jede einzelne Frau ist kostbar und wertvoll und wir sind dankbar für jede Frau, die ihren Platz in Kitzingen oder an einem anderen Ort gefunden hat und für die Deutschland zu ihrer zweiten Heimat geworden ist“, so Katrin Anger, bei der Begrüßung der Jubiläumsveranstaltung.

Vor zehn Jahren saßen zwei Frauen im Caritasverband Kitzingen - Marigel Wagner und Katrin Anger vom Arbeitskreis Asyl - zusammen und waren berührt von der Not vieler ausländischer Frauen, die sich in Deutschland einfach nicht heimisch fühlten - und das, obwohl einige schon mehr als zehn  Jahre in Kitzingen lebten. Der Wunsch kam auf, einen Ort der Begegnung zu schaffen, wo frau sich angenommen und wertgeschätzt fühlen kann. Schon bald darauf kam noch eine dritte Frau dazu, die internationale Frauenarbeit auf dem Herzen hatte: Petra Dlugosch vom Mehrgenerationenhaus St. Elisabeth. Dort fand dann auch das erste Treffen mit zehn Frauen aus unterschiedlichen Ländern statt – der Internationale Frauentreff Kitzingen war geboren. Ein Jahr lang trafen sich die Frauen aus 14 verschiedenen Ländern (aus den Philippinen, Afghanistan, dem Iran, der Türkei, Griechenland, Brasilien, Angola, Russland, Kasachstan, der Ukraine, Vietnam, Italien, dem Kosovo und Indien) monatlich im Wintergarten des Mehrgenerationenhauses. Dann wurde der Raum dort zu klein, denn die Gruppe war inzwischen auf circa 30 Frauen angewachsen.

Neigungsgruppen entstanden

Astrid Glos, Leiterin des Integrationsbeirates Kitzingen, setzte sich für den IFT ein und ab 2011 trafen sich die Internationalen Frauen im Rathaus. Immer mehr Frauen kamen dazu, bis zu 60 internationale Frauen besuchten die Treffen, bei denen sie selbst die Gastgeberinnen waren und die einzelnen Länder und kulturelle Besonderheiten vorstellten. Ab 2012 entstanden Neigungsgruppen, in denen die Frauen sich besser kennen lernen konnten und etliche Freundschaften entwickelten sich in dieser Zeit. Es gab eine Kochgruppe, eine Kleingruppe „Sprache und Wissenswertes“, eine Tanzgruppe, einen Bastel- und Kreativkreis, einen Lauf-Treff und die „Internationale Mutter-Kind-Gruppe“ wurde eröffnet. Im größeren Kreis traf man sich vier Mal im Jahr, nämlich zum Noruzfest im Frühling, zum Sommertreff, Herbstfest und Wintertreffen. Die internationalen Frauen nahmen am ersten Nachbarschaftsfest und am Fest der Kulturen teil und beteiligten sich in den Folgejahren mit einem Info- und Verkaufsstand an den jeweiligen Festen. Stück für Stück wurden die Frauen „ein Teil von Kitzingen“ und nahmen ihren Platz ein.

Das lief so bis zum Jubiläumsjahr 2020. Corona-bedingt musste zum ersten Mal das Noruzfest und das Sommertreffen ausfallen und das Fest der Kulturen wurde abgesagt. „Können wir in diesem Jahr überhaupt unser Zehnjähriges feiern“, fragte sich das Leitungsteam mit der Iranerin Mahin Benam, der Italienerin Rosa Martinos, Heidi Kraus und Ursula Richter, als sie sich Ende Juni 2020 wieder treffen konnten. Der Beschluss wurde gefasst das Fest vorzubereiten ohne zu wissen, ob es im Herbst auch stattfinden könne.  Immer wieder mussten die Vorbereitungen an die jeweilig geltenden Corona-Regeln angepasst werden: So konnte die Feier nicht, wie geplant im Keller des Rathauses stattfinden und das so beliebte Mitbring-Buffet war auch in der bisherigen Form nicht möglich. Dankenswerter Weise stellte die Evangelische Stadtkirche das Paul-Eber-Haus für das Jubiläum zur Verfügung.

Harfenklänge und Märchenspiel

Die Feier begann mit einem Willkommenslied der Veeh-Harfen-Gruppe unter der Leitung von Sigrid Schäfer. Ein buntes Programm erwartete die Gäste: Voller Spannung verfolgten die 40 Zuschauer das Märchenspiel „Kolobok, der Stachelrock“ der Internationalen Mutter-Kind-Gruppe geleitet von Olga Kimbel. Petra Dlugosch und Katrin Anger luden zu einem virtuellen Rückblick der vergangenen zehn Jahre ein und Eva Virué, die viele Jahre die Geschenkgruppe und Internationale Mutter-Kind-Gruppe geleitet hatte, stellte zusammen mit ihrer Kollegin Sonja Huber den Familienstützpunkt Wiesentheid und Kitzingen vor. Viel Raum hatten drei Frauen aus der Runde, die von ihrem Leben und ihren Erfahrungen als „internationale Frauen“ erzählten: Maruschka Hofmann-Sircelj aus Slowenien, die sich seit vielen Jahrzehnten für ausländische Mitbürger und besonders für Frauen einsetzt und Safiye Klein, die seit Jahren die „Geschenkgruppe“ in der Schule leitet und die Kindergarten-Geschenkgruppe übernommen hatte.

Am Ende sprach Marigel Wagner, Mitbegründerin des IFT, die in den vergangenen Jahren in England studiert hat, auf den Philippinen ihre Doktorarbeit geschrieben und danach viele andere Länder bereist hat, zu den Gästen.

Viel Applaus erhielt die Veeh-Harfen-Gruppe, die Ursula Richter mitgebracht hatte, für die musikalische Gestaltung, die zwischendurch zum Innehalten und zum Nachklingen des Gehörten einlud. Am Ende gab Gerda Schuster den Gästen ein ganz besonderes Gedicht zum Thema „Frieden“ mit auf den Weg und mit dem letzten Musikstück „Die Taube“ klang das wunderbare Fest aus.

Von: Katrin Anger, Leiterin des Arbeitskreises Asyl Kitzingen

 
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