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Kitzingen
Wort zum Wochenende: Der Navigator kennt Weg und Ziel
Michael Persie
Foto: Michael Persie | Michael Persie
Michael Persie
 |  aktualisiert: 04.03.2024 02:39 Uhr

Mit einem Navi können wir fast blind den Weg zu einem geplanten Ziel finden. Der Begriff stammt aus der Schifffahrt, der Navigation und setzt sich aus dem lateinischen "navis", das Schiff, und der Nachsilbe "ator" zusammen, die mit lateinischer Sprachwurzel eine (berufliche) Tätigkeit bezeichnet: Senator, Agitator, Diktator, Orator, Laudator oder eben Navigator. Der Navigator kennt Weg und Ziel, er steuert und korrigiert, wenn er oder sein Fahrzeug auf Abwegen ist.

Seit Jahrtausenden kennen die Schifffahrt und die Magier die Orientierung an Himmelskörpern. Heute übernimmt ausgefeilte Technik die Navigation über Satelliten, das Navi in der Hand und im Auto erspart mir detaillierte Planungen und das Kartenlesen. Viele Zeitgenossen würden ohne Handy und Navi ihr Ziel nicht mehr erreichen.

Im Evangelium zum dritten Fastensonntag an diesem Wochenende übernimmt die Navigation aufgrund der zehn Regeln zur Freiheit jemand, der von sich sagen kann: "Ich bin der Herr, dein Gott, der dich herausgeführt hat aus Ägypten, aus dem Sklavenhaus." Der Navigator erinnert an die Geschichte der Befreiung aus der Versklavung durch ein anderes Volk und einer Rettung gegen alle Wahrscheinlichkeit. Er hat aus der Sklaverei in die Freiheit geführt, die leicht verloren gehen kann.

"Wenn euch eure Freiheit lieb ist, dann haltet euch an mich und bindet euch nicht an Kräfte und Mächte, die euch wieder unfrei machen. Wenn ihr euch an meine Regeln für die Freiheit haltet, bleibt und werdet ihr frei, ansonsten verspielt ihr eure Freiheit und werdet versklavt – von Willkür, Gewalt, Egoismus, Gleichgültigkeit, Süchten, Bequemlichkeit. Haltet meine (zehn) Gebote, denn sie regeln eure Freiheit und die Verbindung mit eurem liebenden Gott, ab sofort und für alle Zeit."

Gesetze als "goldene" Regeln der Freiheit in der Demokratie und in der Beziehung zum Gott der Liebe sind das Fundament jeder Ethik. Die sogenannten "Zehn Gebote" gehen über die profane Ethik hinaus. Gott verbindet die An-Gebote mit der Liebeserklärung an jeden Menschen und mit dem Versprechen, dass er die Treue hält – für immer.

Wie antworten wir dem Navigator, der unsere freie Entscheidung achtet und dem wir nicht blind folgen müssen?

Der Autor: Michael Persie (Buchbrunn) war bis September 2016 Lehrer am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Kitzingen-Ochsenfurt und unterrichtete in den Fächern Religion, Deutsch und Sozialkunde.

 
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