Zwischen 180 und 220 Wohnungen kann sich der Immobilienentwickler Wolfgang Rosentritt am alten Etwashäuser Bahnhof vorstellen. Für die dortige "Nachbarinitiative Alter Bahnhof Etwashausen" (NABE) sind das jeweils "vier Wohnsilos" mit fünf Etagen plus Penthouse entlang der Nordtangente und mit vier Stockwerken plus Penthouse an der Richthofenstraße, wie es in einer Stellungnahme der Nachbarinitiative heißt. Die oberste "Staffel" sei die Stufe zum Penthouse, von der aus "der Umweltreferent sieht, woher im Osten die Kaltluftströmung ins Maintal käme, welche jetzt durch die Wohnklötze blockiert wird".
Die Ein- bis Dreifamilienhäuser in der hinteren Reihe der Richthofenstraße sieht die NABE als "15 bis 20 Meter hohe Klagemauern, also doppelt so hoch wie der Sprungturm im Freibad. Wer möchte das vor seiner Haustüre?" 220 Wohneinheiten, das seien mehr als 300 Pkw und weit mehr als 1000 Fahrbewegungen am Tag plus Paketdienste und sonstige. Die Anbindung solle im neuen „Investor- Rechtabbiegemodus“ geschehen. "Wer zum Kaufland will, muss rechts auf die Nordtangente Richtung Hörblach, dann an der Ampel links nach Albertshofen und wieder links zum Kaufland. Ein solches Baugebiet könne man nur mit einem ordentlichen Kreisverkehr anbinden, schreibt NABE. "Im verkehrsberuhigten Etwashausen brauchen wir diese Kfz nicht."
Die Regenentwässerung solle in einem Rückhalte- und Versickerungsbecken bergauf geschehen. "In einem Gebiet, das nebenan den Flurnamen „Wasserland“ trägt, versickert aber nichts, und zum Verdunsten fehlt die jetzt blockierte trockene Ostluft", heißt es in der Stellungnahme weiter. Der "geplante Minispielplatz" am alten Bahnhof vertrage drei Kinder im Sandkasten und zwei Bobbycar-Piloten. Im Etwashäuser Kindergarten sei "leider kein Platz für sie".
Nicht hinterfragt worden sei, schreibt NABE weiter, wer später für den Unterhalt der Straßen, Wege und Grünanlagen aufkommen solle und was mit dem Grundstück vom Bahnhof bis zur Firma Fehrer sowie mit der Radwegunterführung zum Huppmann passiere.