
Mehrere Explosionsgeräusche schreckten am Freitag gegen 18.30 Uhr die Einwohner des Volkacher Stadtteils Dimbach auf. Rauch und Feuerschein standen über einem neuen Einfamilienhaus im Wohngebiet am Nordring. Keine zwei Minuten später heulte im Ort die Sirene. Es war der Beginn eines Großeinsatzes für die Wehren aus der Umgebung, der sich bis nach Mitternacht hinzog.
Wie der Kommandant der örtlichen Wehr, Christian Sauer, berichtet, traf er mit seiner Einheit auf einen brennenden Holzschuppen, der in direkter Nähe des Wohnhauses stand. Die Bewohner hatten das Gebäude bereits verlassen. Die örtliche Wehr baute in Windeseile eine Wasserversorgung für die folgenden Löscharbeiten auf.
Laut Polizeihauptkommissar Maximilian Basser, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, war im Schuppen Feuer entstanden, und dort lagernde Gasflaschen waren verpufft. Die Flammen griffen auf das benachbarte Haus über. Die Volkacher Feuerwehr brachte ihre Drehleiter in Stellung. Wie Kommandant Moritz Hornung sagt, breiteten sich die Flammen kaminartig im Inneren des Daches aus.

Aufkommende Windböen verstärkten das Feuer noch. Dichter Qualm behinderte die Sicht der Einsatzkräfte. Während ein Teil von ihnen den Brand von außen bekämpfte, betraten Atemschutztrupps der Stadelschwarzacher Wehr das Haus und löschten von innen. Weitere Trupps löschten den Schuppen und kühlten die restlichen Gasflaschen. "Glück war, dass das Dach nicht vollisoliert war", kommentiert Kreisbrandrat Dirk Albrecht den Einsatz. "Somit kamen wir besser und schneller voran."
Löschwasser gezielt einsetzen, um Schäden am Haus zu minimieren

Dennoch ließ der starke Wind immer wieder Glutstellen aufflammen. Wegen der andauernden Atemschutzgeräte-Einsätze, wurden die Feuerwehren aus Eichfeld und Prichsenstadt nachalarmiert, die frische Kräfte und Druckluftflaschen mitbrachten. Der Rettungsdienst war ebenfalls mit mehreren Fahrzeugen vor Ort und übernahm die medizinische Absicherung von Anwohnern und Feuerwehrkräften.
Erst weit nach Mitternacht war das Einsatzende absehbar. Nach und nach rückten die Feuerwehreinheiten ab. "Ein größerer Wasserschaden konnte durch gezieltes Löschen verhindert werden", so lautet das Resümee des Volkacher Kommandanten Hornung. Er betont die "immer besser werdende Zusammenarbeit bei gemeinsamen Ausbildungen der Atemschutzträger sowie die Standardisierung der Abläufe und Techniken, die sich wieder einmal bezahlt gemacht hat".
Eintopf fürs Dorffest diente zur Versorgung der Feuerwehren

Nicht zu vergessen der Zusammenhalt im Dorf: Die Dimbacher Landfrauen hatten für ein Dorffest am Wochenende große Mengen an Eintopf vorbereitet. Kurzerhand wurde in der Nacht die Küche geöffnet, und die Einsatzkräfte erhielten im Feuerwehrhaus warmes Essen und Getränke.
Zum Schluss weist Moritz Hornung noch auf das Los des Feuerwehrmannes hin: Nach dem Einsatzende ist für die Mannschaft noch lange nicht alles vorbei. Jetzt heißt es mindestens bis Sonntag: "Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten".
Die Ermittlungen am Brandort hat die Kriminalpolizei Würzburg übernommen. Nach Auskunft der Pressestelle können zum Schadenshergang und der Schadenshöhe noch keine Angaben gemacht werden.
Die Polizei bittet die Bevölkerung um Zeugenhinweise: Tel. 0931/457-1732.