Was wird aus der Einrichtung der ehemaligen Schlossapotheke in Rüdenhausen? Ein Bürger hatte dieser Tage einen Antrag an die Gemeinde gestellt, dass diese die Einrichtung erwerben solle, deshalb befasste sich der Gemeinderat mit dem Thema. Die Apotheke steht aktuell noch im städtischen Museum in Kitzingen. Bürgermeister Gerhard Ackermann ging näher auf die Angelegenheit ein und erläuterte den Sachverhalt.
Weil das Kitzinger Museum geschlossen wurde, wolle dieses alles veräußern, was nicht in direktem Bezug zu Kitzingen stehe. Die Gemeinde könne das Mobiliar für den damals entrichteten Kaufpreis von 7000 Euro erwerben. Bürgermeister Ackermann sagte, dass die Gemeinde durchaus interessiert sei, die alte Apotheke wieder in den Ort zu holen. Dazu müsste jedoch manches geklärt werden. "Wir würden sie gerne in Rüdenhausen unterbringen, wenn wir die Möglichkeit hätten."
Eine Möglichkeit zum Unterbringen der Schränke und Gegenstände böte sich zwar im Rathaus, im ehemaligen Feuerwehrraum im Erdgeschoss. Das wäre aber sehr gedrängt, ein entsprechender Aufbau, ähnlich dem Original, wäre nicht möglich, so Ackermann. Außerdem müsste der Raum im Rathaus auch etwas umgebaut werden. Einfach nur dort hineinstellen, sei zu wenig. Man müsse und wolle die Gegenstände auch entsprechend präsentieren, gab Ackermann zu bedenken. In der Sitzung einigte man sich darauf, dass man bei den Heimatmuseen in Mönchsondheim oder in Fladungen wegen einer Verwendung des Mobiliars nachfragen wolle.
Eine der letzten noch vollständig erhaltenen Landapotheken Frankens
Laut einer Beschreibung des Kitzinger Museums überließ der frühere Rüdenhäuser Apotheker Hermann Papsthart die Einrichtung der Apotheke 2004 dem Museum für 7000 Euro. Die hölzerne Einrichtung der historischen Rüdenhäuser Schlossapotheke sei "ein stilvolles Schmuck- und Museumsstück, ein besonderes Glanzlicht des Städtischen Museums", heißt es dort. Es handle sich "um eine der letzten noch vollständig erhaltenen und ausgestatteten Landapotheken Frankens". Die erhaltene Einrichtung stamme aus dem Jahr 1720, besagen die Dokumente.
Außerdem wurde in der Ratssitzung festgelegt, dass die Gemeinde zehn Bände des Buches "Mit Gehrock und Zylinder" erwerben wird. Das zuletzt vergriffene Buch von Karl Castell-Rüdenhausen werde laut Bürgermeister Ackermann wieder aufgelegt.
Zudem beschäftigte sich das Gremium mit einem Bauantrag zur Errichtung einer Überdachung an einer bestehenden Siloanlage im Ortsbereich. Das Grundstück befindet sich im Bereich der Gestaltungssatzung, die dort ein Satteldach vorschreibt, anstelle des beantragten Flachdachs. "Es ist zwar nur ein landwirtschaftliches Gebäude, aber wir machen da keine Ausnahme", gab Bürgermeister Ackermann zu verstehen. Das Gremium monierte zudem fehlende Unterschriften der Nachbarn und lehnte den Antrag ab.