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Kitzingen
Wochen-Kolumne: Eine Klagemauer für Kitzinger Stau-Steher
Der etwas andere Wochenrückblick: Es wird österlich. Wir treffen einen tapferen Armin Laschet in Kitzingen. Und eine Begegnung mit dem Gott der Ungeduld gib's noch obendrauf.
Die tägliche Blechlawine: Wer auf der B 8 – hier ein Archivbild – durch Kitzingen will, braucht gute Nerven und sollte am besten Hammersbald anbeten, den Gott der Ungeduld. 
Foto: Martin Nefzger | Die tägliche Blechlawine: Wer auf der B 8 – hier ein Archivbild – durch Kitzingen will, braucht gute Nerven und sollte am besten Hammersbald anbeten, den Gott der Ungeduld. 
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 20.10.2021 03:12 Uhr

Während wir so langsam auf den ersten Glühwein eingestellt sind, tauchte am Donnerstag in der Vorschau des Bistums Würzburg auf die kommende Kirchenwoche tatsächlich ein Osteramt auf. Der Fehler war zwar am nächsten Tag behoben. Kurzzeitig aber wurde die Frage "Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?" für ein paar Stunden durch "Ja, ist denn schon wieder Ostern?" ersetzt.

Wochen-Kolumne: Eine Klagemauer für Kitzinger Stau-Steher

Die Frage "Ja, ist denn schon wieder Stau?" stellt sich in Kitzingen dagegen nicht – weil fast immer Stau ist. Wobei diese Woche das Im-Stau-Stehen auf der B 8 nicht weiter schlimm war. Das lag zum einen an den erquicklichen Nachrichten im Radio: Da hat doch der Merz den Söder einen „Rüpel“ genannt. Was wohl eine Anspielung auf dessen Benehmen, Schwerpunkt Stichelei und Nachtreten, sein sollte. So wie auf die tägliche Blechlawine in der Großen Staustadt kann man sich scheinbar auch darauf verlassen, dass die Festspiel-Wochen der Union munter weiter gehen.

Das Im-Stau-stehen fiel diesmal auch deshalb weiter schwer, weil am Stauoberknotenschwerpunkt, dem Eisenbahnviadukt, immer noch ein Wahlplakat hängt: Tapfer lächelt Armin Laschet die Warteschlange an. Keiner kümmert sich um ihn – dem Mann bleibt aber auch gar nichts erspart.

Und noch etwas machten die Warterei und das Ampel-Hopping diese Woche erträglich: Man konnte sich mit einem Interview beschäftigen, in dem Kitzingens OB Stefan Güntner einen Blick in die Zukunft der Stadt warf. Darin war zu lesen, dass Kitzingen weiter wachsen könnte: von derzeit 23 500 auf 30 000 Einwohner. Was dann noch mal ein paar Autos und ein weitere zugebaute Hänge mehr wären. Von autonomen Bussen war ebenfalls zu lesen. Wie allerdings das aktuelle Verkehrschaos zu lösen ist, blieb offen. 

Für uns Autofahrer heißt das: Wir werden weiter schneller altern als anderswo, weil man im Kitzinger Stau schon am Morgen so aussieht, wie man sich am Abend fühlt. Und wir sind so weit, ein monströses Denkmal zu errichten – für Hammersbald, den Gott der Ungeduld. Und weil der Stau die Menschen aggressiv macht und zu hupenden und fauchenden Verkehrs-Flegeln macht, kommt gleich noch ein Rüpel-Denkmal daneben. Und wenn wir schon dabei sind, gibt's gleich noch eine Autofahrer-Klagemauer gratis dazu.

 
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