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Kitzingen
Wo sind die Sortenschätze unserer Streuobstwiesen?
Die Hänserbirne, eine traditionelle Landschaftsbirne.
Foto: LPV Kitzingen | Die Hänserbirne, eine traditionelle Landschaftsbirne.
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 28.08.2021 02:29 Uhr

Der Landschaftspflegeverband Kitzingen und der Landkreis Kitzingen laden zu zwei Sortenwanderungen ein. Seit 2019 wurden Obstsorten im Landkreis Kitzingen bestimmt. Die Ergebnisse werden bei den Veranstaltungen vorgestellt. Die beiden Wanderungen in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Wein und Gartenbau sind Teile der Streuobst-Offensive der bayerischen Staatsregierung, so die Pressemitteilung des Landratsamtes. Für die Sortenbestimmung soll zukünftig nicht nur auf das Wissen von Experten gesetzt werden, sondern auch alle Bürger können sich beteiligen.

Der Pomologe Steffen Kahl führt in die Charakteristik des jeweiligen Gebietes ein, erläutert den Zustand der Obstbestände und erklärt die Bedeutung des Obstanbaus. Die verschiedenen Apfel- und Birnensorten werden mit ihren sortentypischen Merkmalen und Verwendungsmöglichkeiten vorgestellt. Außerdem werden bei der Wanderung die sortentypische Anfälligkeit für Krankheiten sowie Pflegemaßnahmen im landschaftsprägenden Streuobstanbau vor Ort angesprochen.

Von Taubenapfel bis Wildling

Kitzinger Taubenapfel, Goldrenette aus Blenheim, Hänserbirne oder Wildling aus Einsiedel sind regionaltypische Apfel- und Birnensorten mit langer Anbautradition. Sie stellen laut der Mitteilung einen Schatz dar, den es für das Landschaftsbild sowie die ökologische und genetische Vielfalt unserer Landschaft zu bewahren gelte. In den nächsten Jahren würden viele dieser alten Bäume ihr biologisches Lebensende erreicht haben und absterben. Ihr Verschwinden bedeute nicht nur einen Verlust an Lebensraum und biologischer Vielfalt, ebenso schwer wiegt der Verlust der Erbinformation, die verloren geht. Die alten Sorten seien an den Standort und das vorherrschende Klima sehr gut angepasst. In Zeiten des Klimawandels werde es immer wichtiger, die Ansprüche der verschiedenen Sorten genau zu kennen, um bei zukünftigen Pflanzungen die Bäume auswählen zu können, die mit den sich ändernden Standortbedingungen am besten zurechtkommen.

Ebenso gehe auch immer mehr Wissen um die Verwendung und die Eigenschaften der Früchte verloren. Etwa, dass man mehr aus Äpfeln machen kann als Apfelsaft oder Apfelkuchen und aus gewissen Birnensorten ein Fruchtwein hergestellt werden kann, der besser schmeckt als so mancher Wein aus Traubensaft.

Fruchtproben bestimmen lassen

Im Anschluss an die Wanderung besteht die Möglichkeit, mitgebrachte Furchtproben von älteren Obstbäumen durch Steffen Kahl bestimmen zu lassen. Dazu sollten Interessenten fünf bis sechs gesunde, wurmfreie und nicht gewaschene Früchte des Baumes mitbringen. Sollte sich eine seltene Sorte darunter befinden, werden nähere Informationen zum Baum erhoben

Die Teilnehmerzahl der kostenlosen Veranstaltung ist begrenzt. Um schriftliche Anmeldung unter landschaftspflegeverband@kitzingen.de wird gebeten.

Der Termin der ersten Veranstaltung ist Freitag, 3. September, 14 bis 16.30 Uhr; Treffpunkt: Nenzenheim, Wanderparkplatz am Stöckig (Richtung Krassolzheim). Die zweite Veranstaltung findet statt am Freitag, 10. September, 14 bis 16.30 Uhr; Treffpunkt: Östlicher Ortsrand Dürrnbuch am Feuerwehrhaus.

Geeignete Kleidung und festes Schuhwerk werden empfohlen, Mund-Nasen-Schutz ist mitzubringen. Von den Teilnehmern werden personenbezogenen Daten im Rahmen der jeweils gültigen Pandemiebestimmungen erhoben.

Für Fragen rund um die Veranstaltungen steht Frau Mandel montags oder donnerstags von 9 bis 16.30 Uhr unter Tel.: (09321) 928 6231 oder per E-Mail über landschaftspflegeverband@kitzingen.de zur Verfügung.

 
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