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Kitzingen
Wittmann plant Ärztehaus für sieben Praxen in Kitzingen
Der Kitzinger Immobilienunternehmer will auf dem Gelände der ehemaligen Kleinschroth-Brauerei an der Nordbrücke bauen. Warum das Projekt auf großes Interesse stößt.
Dieses Ärztehaus plant Immobilienunternehmer Georg Wittmann in Kitzingen, Mainstockheimer Straße, am Kreisel zur Nordtangente und zur Nordbrücke.
Foto: Objektentwicklung Wittmann GmbH | Dieses Ärztehaus plant Immobilienunternehmer Georg Wittmann in Kitzingen, Mainstockheimer Straße, am Kreisel zur Nordtangente und zur Nordbrücke.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 18.02.2024 10:36 Uhr

Georg Wittmann plant Großes: Nachdem der Stadtrat ein Ärztehaus des Bauunternehmers Wolfgang Rosentritt im Kitzinger Schwalbenhof (Norma-Parkplatz) nicht genehmigt hat, plant Wittmann nun ein solches auf dem Gelände der ehemaligen Kleinschroth-Brauerei. Es liegt an der Mainstockheimer Straße, direkt unterhalb der Nordbrücke und am benachbarten Kreisverkehr.

Wittmann und sein Architekt Karl-Heinz Schmidt (Kitzingen) stellten das Projekt am Donnerstagabend im Bauausschuss des Stadtrats vor. Es stieß auf Anhieb auf großes Interesse. Geplant sind zwei Gebäude, das eine mit fünf Stockwerken plus Tiefgarage, das andere mit vier Stockwerken und Kellergeschoss. Im größeren Haus 1 sollen bis zu sieben Arztpraxen unterkommen, dazu eine Apotheke und ein Café mit Blick auf den nahen Main. Das oberste Stockwerk, das als Staffelgeschoss hinter die anderen zurückspringt und somit auch eine begrünte Terrasse auf der Dachfläche zulässt, ist für Wohnraum vorgesehen. 

Haus 2 soll medizinische Dienstleister im Erdgeschoss beherbergen; die darüber liegenden drei Geschosse sind für Wohnungen konzipiert. Insgesamt umfasst das Bauvorhaben einen Grundstücksteil von mehr als 4000 Quadratmetern. Die Flächen in beiden Häusern summieren sich auf 6500 Quadratmeter über alle Stockwerke. Neun Wohnungen sind vorgesehen. Die Praxen haben laut Wittmann Größen von etwa 400 Quadratmetern. Das entspreche dem heutigen Bedarf der Ärzte.

Für die Praxen gibt es ernsthafte Interessenten

Zwei Mieter hat Wittmann sicher; sie verfolgten die Sitzung als Zuhörer. Der Internist Dr. Thomas Brohm wird seine Praxis aus der Moltkestraße verlagern. Der Inhaber der Apotheke im Ärztehaus in der Moltkestraße, Martin Müller, will im neuen Ärztehaus eine weitere Filiale eröffnen; die bestehende Apotheke bleibt erhalten, wie die Stadtverwaltung erklärte. Wittmann berichtete von insgesamt "fünf ernst zu nehmenden Interessenten" für seine Praxen. 

An der Stelle der abgebrochenen Brauereigebäude unterhalb der Kitzinger Nordtangente soll das neue Ärztehaus entstehen.
Foto: Siegfried Sebelka | An der Stelle der abgebrochenen Brauereigebäude unterhalb der Kitzinger Nordtangente soll das neue Ärztehaus entstehen.

Für die Stadt hat das Vorhaben zum einen wegen der Versorgung der Bürger mit Ärzten am Rande der Innenstadt Bedeutung; zum anderen ließ Wittmann durchblicken, dass man im Zusammenhang mit dem Tiefgaragenbau auch eine Erweiterung für öffentliche Parkplätze mitplanen könnte. Somit würden 40 bis 50 Parkplätze für jedermann direkt neben der Nordtangente/Mainstockheimer Straße, am Beginn der Innenstadt, entstehen. 

Auf dem ehemaligen Kleinschroth-Gelände sind derzeit noch Ruinen eines Teilabbruchs von Brauerei und Gaststätte zu sehen. Das ist der Grundstücksteil, den Wittmann sich gesichert hat. Zusätzlich steht dort eine denkmalgeschützte Villa. Sie ist nicht im Besitz des Immobilienunternehmers und soll nach seinen Angaben schon seit längerer Zeit verkauft werden.

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Frühzeitige Planvorstellung stößt auf Wohlwollen

Aus dem Ausschuss gab es viel Wohlwollen für Wittmanns Planvorstellung. Er hatte sich dieses Mal frühzeitig an die Ratsmitglieder gewandt und erste Ideen vorgestellt, noch bevor er einen offiziellen Antrag eingereicht hat.

Nachfragen gab es zum Lärmschutz, da die neuen Gebäude nahe an der Nordtangente/Nordbrücke liegen, eine der Hauptverkehrsadern in Kitzingen, und zum Hochwasserschutz. Architekt Schmidt versicherte, dass die Wohnungen Be- und Entlüftungsanlagen bekommen sollen, so dass ein Öffnen der Fenster nicht zwingend nötig sei. Die Tiefgarage sei bewusst über den erwartbaren Wasserspiegel eines 100-jährigen Hochwassers gelegt worden. Die Bauzeit beträgt laut Schmidt etwa zwei Jahre.

Auch Bauamtsleiter Oliver Graumann begrüßte namens der Stadtverwaltung das Projekt. Die Architektur der modernen Gebäude passe an diese Stelle. Schwierig, aber lösbar sei die Straßenanbindung an den vorhandenen Kreisverkehr. Der Abstand zum denkmalgeschützten Gebäude sei noch zu prüfen, aber laut Architekt "größtmöglich". Am Ende befand Graumann: "Die Nutzung ist richtig und gut." Da es in der Sitzung nur um eine Information ging, stimmte der Bauausschuss nicht ab, quittierte die Vorstellung des Projekts aber mit Beifall. 

Den hätte auch Astrid Glos (SPD) verdient. Sie leitete am Donnerstag ihre erste öffentliche Sitzung eines Ratsgremiums. Bürgermeisterin Glos war eingesprungen, weil Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) sich zurzeit in Corona-Quarantäne befindet.

 
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  • R. M.
    eine Tiefgarage über dem Hochwasserspiegel? naja wers glaubt!!!
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