Friedrich Haag feierte am Freitag in Repperndorf das 70. Wiegenfest. Der Jubilar wurde am 16. September 1953 in Würzburg geboren und wuchs mit seinen zwei Schwestern auf dem elterlichen Bauernhof in Repperndorf auf. Nach dem Besuch aller acht Klassen der örtlichen Volksschule absolvierte er eine landwirtschaftliche Lehre in Oberpleichfeld. Von der Bundeswehr zurück, kümmerte er sich um seine Meisterprüfung, die er dank eines Stipendiums 1975 an der Landvolkhochschule von Heinrich Schmalz in Münsterschwarzach als jüngster Meister in Bayern abgelegte.

Zwei Jahre später übernahm er den elterlichen Hof. Zunächst baute er die Stallungen um und legte den ersten Weinberg an, den er gegen einen Acker eingetauscht hatte. Müller-Thurgau und Bacchus waren seine ersten angebauten Weine, inzwischen ergänzt um die Sorten Domina, Silvaner und Weißburgunder. Längst hat er den Hof an Sohn Simon übergeben, um sich vermehrt der Freizeit widmen, begleitet von Partnerin Susanne. 24 Jahre lang vertrat er sein Heimatdorf als Stadtrat und im Kreistag. In dieser Zeit erlebte er vier Oberbürgermeister und zwei Landräte. Gleichzeitig fungierte Friedrich Haag als Ortssprecher des Stadtteils Repperndorf. Die politische Tätigkeit hat der Jubilar längst aufgegeben.

Von 1980 bis 1991 war er für den Stadtteil als Symbolfigur Kaiser Karl im Kitzinger Hofstaat unterwegs. Im Ring junger Landwirte übernahm er den Kreisvorsitz und legte die Jägerprüfung ab, bis er sich entschloss, den Mähdrescher gegen ein Wohnmobil zu tauschen. Der Jubilar hat nun Zeit und Muße, sich seinen alten Motorrädern und Autos zu widmen. Bei der derzeit laufenden Weinlese hält es ihn allerdings nicht lange zu Hause: Er unterstützt den Sohn, der mit dem Vollernter unterwegs ist. Zum runden Geburtstag gratulierten neben den beiden Kindern und den beiden Enkeln Freunde und Verwandte, darunter Tamara Bischof, die ihm für den Einsatz im Kreistag dankte.