Willi Hertlein feierte am Allerheiligentag in Kitzingen seinen 80. Geburtstag. Das Kitzinger Original mit dem unverfälscht oberbayerischen Zungenschlag erblickte am 1. November 1940 in München das Licht der Welt. Nach dem Schulbesuch begann er eine kaufmännische Lehre und arbeitete danach als Verkäufer für Heimtextilien und im Schadenbüro einer Versicherung. Nach dem 18-monatigen Wehrdienst wandte er sich dem Außendienst in verschiedenen Branchen zu. Im Gummikonzern Continental brachte er es auf 35 Jahre bis hin zur Verkaufsleitung und als Mr. Goldschlange zum gefragten Fachmann im In- und Ausland für das Schlauchprodukt mit der Goldschlange.
Seit 1963 ist er mit der Münchnerin Margareta verheiratet, das Paar hat zwei Kinder. Die Freizeit Willi Hertleins ist von jeher mit ehrenamtlichen Tätigkeiten verbunden. Zwei Wahlperioden lang saß er im Stadtteilgremium in Moosach und war zehn Jahre Vorsitzender des Gemeinsamen Elternbeirates der Volksschulen in München, zuletzt als Pressesprecher des Bundeselternrates. 1972 war er bei der Olympiade in München als Presseführer unterwegs, eine Tätigkeit, die er nach dem berufsbedingten Umzug im Jahr 2000 zur Kleinen Gartenschau 2011 als Gästeführer in Kitzingen und für das Fastnachtsmuseum mit Begeisterung fortsetzte.
Ab 2003 führte er zwei Jahre lang die Freien Wähler im Landkreis. Die Gästeführungen stellte er 2019 ein. Den ehrenamtlichen Einsatz würdigte Bundespräsident Karl Carstens bereits 1981 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Als Gästeführer wurde der Jubilar auch den Kitzinger Bürgern bekannt, wenn er mit der schelmisch aufgesetzten Dienstmütze mit der Aufschrift "Onkel Willi" Gäste stets verschmitzt lächelnd und einen Spruch auf den Lippen durch Straßen und Gassen führte. Unter dem Titel "Onkel Willi unterwegs" stellte er in der Tageszeitung in einer Kolumne zwei Jahre lang alles vor, was ihm auf seinen Streifzügen durch die Stadt so alles auffiel.