
Die Firma Greennovative wollte in der Willanzheimer Gemarkung eine Freiflächen-Photovoltaikanlage errichten. "Das ist derzeit ein heißes Thema", meinte Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert und sah das Vorhaben kritisch, da dadurch zu viele wertvolle Ackerflächen wegfallen würden. Das Vorhaben umfasste drei Flurnummern mit einer Gesamtfläche von zehn Hektar. Letztlich lehnte eine deutliche 10:2-Mehrheit am Ratstisch den Antrag ab.
Der Antragsteller hatte die Durchführung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans und eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans beantragt. Laut Antragsteller liege das Areal außerhalb von Schutzgebieten und sei im Bereich südöstlich von Rügerrieth von der Wohnbebauung nicht einsehbar. Nach der Planungshilfe des Regionalen Planungsverbandes seien laut dem Antragsteller in diesem Gebiet wenige Raumwiderstände zu erwarten.
Am Ratstisch wechselten sich Pro und Kontra ab, denn einerseits wollten mehrere Mitglieder des Gemeinderats kein weiteres Ackerland verlieren, andererseits müsse man über die Erzeugung erneuerbarer Energien nicht nur reden, sondern sie auch bewerkstelligen. "In irgendeinen sauren Apfel muss man beißen, wenn wir die Energiewende schaffen wollen", meinte Tobias Haupt. Nicht nur Timo Engelmann monierte, "dass die große Politik ihre Hausaufgaben nicht macht", stattdessen würde die Verantwortung auf die Kommunen abgewälzt. Der Ochsenfurter Joachim Eck durfte sich als Zuhörer zu Wort melden und sprach für die beteiligten Grundstücksbesitzer Horst Haupt und Hildegard Hofmann. Eck warb für das Projekt, denn nicht nur durch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge werde die benötigte Strommenge in Zukunft noch größer, doch das Werben fruchtete nicht.
Weitere Themen im Rat waren:
Im Hüttenheimer Rathaus läuft der Umbau der Küche an, die Baustelle soll bis zum Kirchenburgweinfest abgeschlossen sein.

Die Gemeinde möchte eine Variantenstudie der Kläranlagen in Auftrag geben und hat deswegen umliegende Gemeinden im Breitbachtal angeschrieben, ob sie sich daran beteiligen wollen. Laut der Bürgermeisterin habe nur Seinsheim Interesse bekundet.
Die Ratsrunde erteilte das gemeindliche Einvernehmen zum Vorhaben des Hüttenheimer Winzers Bernhard Gümpelein, der eine landwirtschaftliche Halle errichten will. Zu entscheiden hat aus bauordnungsrechtlicher Sicht das Landratsamt.
Die katholische Kirchenstiftung betreut seit Jahrzehnten ein Priestergrab. Jetzt soll auf dieses eine Grabplatte kommen, die rund 3000 Euro kostet. Das Gremium kam überein, einen Zuschuss für dieses Ehrengrab von 500 Euro zu gewähren.