Zukunftsperspektiven standen in der Sitzung des Wiesenbronner Gemeinderats am Dienstag im Mittelpunkt. Einstimmig beschlossen wurde die Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" und am Waldförderprogramm. Bürgermeister Volkhard Warmdt gab zum erstgenannten Projekt bekannt, dass die Anmeldung bis zum 15. November erfolgt und dann in diesem Jahr noch die Entscheidung auf Kreisebene ansteht. Im Bezirk wird der Wettbewerb 2024 ausgetragen, Land und Bund folgen. Die Teilnahme am Wettbewerb sah er als Vorteil: "Da geht ein Ruck durch den Ort und da passieren Sachen, die man sonst nicht erleben würde, und es werden Fördergelder forciert."
Als wesentliche Punkte wurden fünf Bewertungsbereiche aufgelistet und zwar Entwicklungskonzepte, das soziale und kulturelle Leben, Baugestaltung und -entwicklung, Grüngestaltung und -entwicklung und "das Dorf in der Landschaft". Maximal können pro Bereich 20 Punkte und somit insgesamt 100 Punkte erreicht werden.
Annette Prechtel und Carolin Wegmann berichteten von einem Treffen zur Thematik und von "sehr engagierten Bürgerinnen und Bürgern". Es habe sich gezeigt, dass es wichtig sei, die Sache anzuschieben und dann zum einen vorzustellen, was das Dorf aufweisen könne und zum andern auch Ideen für die Zukunft zu präsentieren: "zum Beispiel die Kinderfeuerwehr". Reinhard Fröhlich legte Wert auf die Darstellung des täglichen Lebens und Bürgermeister Warmdt zeigte sich optimistisch: "Wir kriegen das hin."
Gemeinde will ins Waldförderprogramm einsteigen
Zum Waldförderprogramm erläuterte Hendrik Wenigerkind, dass es vor allem darum gehe, einen klimaneutralen Wald aufzubauen. Geplant sei dabei, fünf Prozent der Waldfläche für 20 Jahre aus der Nutzung zu nehmen, was in Wiesenbronn etwa zehn Hektar betreffe. Außerdem müssten rund 1000 Biotopbäume kartiert werden. Da besagte Fläche nicht zusammenhängend ausgewiesen werden müsse, könnten im Wiesenbronner Wald zum Beispiel Steillagen der Nutzung entnommen werden.
Der Gemeinderat erinnerte an die Waldbegehung, bei der das im Dorf benötigte Brennholz zur Sprache gekommen sei, das nach wie vor zur Verfügung stehe . Verwiesen wurde auf den finanziellen Aspekt des Programms, der in den ersten zehn Jahren eine Förderung von bis zu 100 Euro pro Hektar für den gesamten Waldbereich und für die nächsten zehn Jahre weitere finanzielle Zuwendungen vorsieht.
"Einstimmig ablehnen, bis wir wissen, was entstehen soll." So lautete der Vorschlag des Bürgermeisters zur Bauvoranfrage für den Bau einer offenen Unterstellhalle auf dem Anwesen Körnerstraße 12. Das Ratskollegium stimmte geschlossen für diesen Vorschlag. Laut Bauvoranfrage geht es um die Unterstellhalle für eine historische Weinpresse, ähnlich der in Rödelsee. Aus der Stellungnahme von Dorfplaner Tom Buchholz ging hervor, dass die Halle in einem Wohngebiet ein Problem darstelle und eine rechtliche Überprüfung notwendig mache.
Bedenken wegen Bauvorhaben im Wohngebiet
Verwiesen wurde zudem auf die Gestaltungssatzung. VG-Baudezernent Stefan Adam gab zu bedenken, dass die geplante Nutzung im Geltungsbereich des gültigen Bebauungsplans nicht zulässig sei. "Wir müssen über eine Nutzungsänderung reden, falls es in Richtung Museum geht", lautete das Fazit des Bürgermeisters, der ebenfalls Zweifel daran äußerte, ob das Vorhaben mit dem Bebauungsplan konform gehe.
Keine Einwände gab es zum Bauantrag für den Dachgeschossausbau zu einer Wohnung im Anwesen Hauptstraße 16. Von der VG erfolgte der Hinweis auf die Gestaltungssatzung.
Bei der Bewahrung und Entwicklung ("Inwertsetzung") des ehemaligen Flachsbrechhauses geht es um die Beantragung von Fördergeldern aus dem Topf der Städtebauförderung. Dorfplaner Buchholz wurde deshalb gebeten, eine Kostenberechnung zu erstellen, was einhellig gebilligt wurde.