
80. Geburtstag feierte am Donnerstag der Wiesenbronner Altbürgermeister und ehemalige Kreisrat Gerhard Müller. Schon in der Frühe hatten sich Freunde, Bekannte und ehemalige Kollegen aus dem Vermessungsamt eingefunden, um neben der Familie zum runden Geburtstag zu gratulieren. Für die Gemeinde wünschten Bürgermeister Volkhard Warmdt und sein Stellvertreter Harald Höhn und für den Landkreis Landrätin Tamara Bischof weitere gesunde Jahre und bedankten sich für großen Einsatz für Heimatgemeinde und Landkreis.
Als waschechter Wiesenbronner ging Gerhard Müller in seinem Heimatort zur Schule und absolvierte danach eine Malerlehre. Nach acht Jahren Dienst in der Bundeswehr wurde er 1972 in der Vermessungsverwaltung angestellt, der er bis zum Renteneintritt 2005 angehörte. 1961 ging er die erste Ehe ein, aus der zwei Töchter entstammen. Die zweite Ehe schloss er mit Heidi Zeitler, "die mir in meiner Bürgermeisterzeit immer den Rücken frei gehalten hat". 1972 wurde er in den Gemeinderat gewählt und 1990 zum Bürgermeister, ein Posten, den er bis 2008 bekleidete. Zahlreiche Maßnahmen in seiner Amtszeit konnten aufgrund der "sehr guten Zusammenarbeit im Ratsgremium" umgesetzt werden, wie er sich erinnert.
Große Projekte und Aufgaben
Zu den großen Projekten und Aufgaben in seiner Amtszeit gehörten die Fortführung der Dorferneuerung, der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Zusammenarbeit mit dem Straßenbauamt, Rathausrenovierung, Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit Beschaffung eines neuen Löschfahrzeugs, Sanierungsarbeiten im Friedhof samt Gräberbegradigung, Flächenerwerb für das Wohngebiet "Geisberg" und zur Erweiterung des Gewerbegebiets, vor allem für ortsansässige Betriebe, Radwegebau nach Rödelsee und Castell, Verbesserung von Wasserleitung und –netz und Straßenverläufen, Pflege von Gemeindewald und –weinberg und des Seegartenfestgeländes mit Mehrzweckgebäude und viele weitere kleinere Unternehmungen.
Für ihn galt bei allen Vorhaben immer die Devise: "Alles, was wir von den Bürgern verlangen, müssen wir als gewählte Vertreter der Bürger/innen vorleben". Wichtig waren ihm auch Investitionen im Rahmen der möglichen Finanzierung, "ein Freund großer Schulden war ich nie".
Vereine lagen ihm am Herzen
Am Herzen lag ihm auch immer die Unterstützung der Vereine und Gruppierungen, er ist fast bei allen Vereinen Mitglied, gehört dem erweiterten Vorstand des Fördervereins "Klinik Kitzinger Land" an und für ihn war es selbstverständlich, beim Bau der Sporthalle mitzuhelfen. Die Verschönerung des Ortsbildes wäre ohne die Eigenleistung und den Idealismus vieler Einwohner so nicht möglich gewesen, wie er sich heute noch für diesen Einsatz dankbar zeigt "und insgesamt hat mir das alles großen Spaß gemacht und ich war mir nie zu schade, selbst Hand anzulegen".
"Ruhestand" ist für ihn so etwas wie ein Fremdwort. Arbeit ist im Garten und auf dem Acker angesagt, ab und zu auch noch eine Fahrt mit dem Motorrad. Engagiert ist er noch in der Kriegsgräberfürsorge.
Was er sich für die Zukunft wünscht? "Dass ich noch einige Jahre gesund bleibe und dass sobald wie möglich wieder Frieden einkehrt."