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Prichsenstadt
Wie man der Papierflut aus dem Rathaus Herr werden möchte
Guido Chuleck
 |  aktualisiert: 17.06.2021 02:24 Uhr

Nun kommt auch der Stadtrat Prichsenstadt im Zeitalter des Ratsinformationssystems (RIS) an. Wie schon in vielen anderen Kommunen der Region werden nun auch den Prichsenstädter Räten die Unterlagen für die Sitzungen nicht mehr in Papierform zugesendet. Vielmehr stehen sie ihnen in Form des Programmes "Session" mit der App Mandatos von der Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) zur Verfügung. Die Unterlagen, in der Regel Word- oder pdf-Dokumente, können nach dem Runterladen auch ohne Internet-Verbindung jederzeit abgerufen werden.

"Mit dieser App", sagte Bürgermeister René Schlehr, "arbeiten wir auch in der ILE Dorfschätze, und sie hat sich dort bestens bewährt". Für die Ratssitzungen erhalten die Räte neben der Tagesordnung auch alle Dokumente, Baupläne und Anträge zu den jeweiligen Punkten. Das gilt sowohl für öffentliche als auch die nicht-öffentliche Sitzung.

Die Kosten für die Beschaffung dürften im überschaubaren Bereich sein. Für das Programm Session, quasi die Basis-Station im Rathaus, ist eine Lizenzgebühr von 2543,50 Euro fällig. Die Lizenzen für die App Mandatos für die Räte kostet 1191 Euro, für jedes Betriebssystem sind 397 Euro zu zahlen. Das summiert sich unterm Strich auf 4528,50 Euro. "Alles einmalige Zahlungen, es gibt keinerlei Folgekosten", beruhigte Schlehr einige besorgte Ratsmitglieder, die sich Gedanken über eventuell später auftretende Kosten machten. Die Apps laufen auf den gängigen Betriebssystemen Windows, Android und IOS, und dort kostet jede einzelne Lizenz die schon erwähnten 397 Euro.

Keine Papierflut mehr im Rathaus

Neben der ständigen Verfügbarkeit der Unterlagen bietet das RIS einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorteil: der Versand per Post entfällt. "Das heißt, dass wir nun nicht mehr im Rathaus eine Papierflut bändigen müssen, denn bis jetzt müssen die Unterlagen für die Sitzungen ausgedruckt, per Hand kuvertiert und rechtzeitig mit der Post verschickt werden", sagte Schlehr. Mit RIS sei es nun möglich, auch aktualisierte Unterlagen mit zu versenden. Und wer sie weiterhin für seine Akte in Papierform brauche, könne sie sich selbst daheim ausdrucken, so Schlehr weiter.

"Diese neumodische Zeugs mache ich nicht mit, ich will die Unterlagen weiterhin per Post geschickt bekommen", wandte Ratsmitglied Harald Rückert ein. Man müsse halt mit der Zeit gehen, erwiderte der Bürgermeister. Mit einem deutlichen 14:2 entschied sich der Stadtrat, das System RIS anzuschaffen.

 
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