Pfarrer Gerhard Spöckl aus Kitzingen ist der neue Dekan für das katholische Dekanat Kitzingen. Zuletzt war er bereits Dekan-Stellvertreter. Doch, wie Spöckl sagt, gibt es grundlegende Änderungen bei den Aufgaben, verbunden mit großen Herausforderungen.
Das besonders ehrenvolle und gesellschaftlich einflussreiche Amt des Dekans in manchen Gegenden auch Dechant genannt), gibt es schon lange nur noch in alten Filmen. Heute bestimmen die gesellschaftlichen Umbrüche, aktuell durch die Folgen von Corona, unsere Lebensfragen.
Darauf will und muss auch Kirche reagieren, sagte der neue Dekan. Durch die Bildung von zwei Pastoralen Räumen im Landkreis Kitzingen sollen die verschiedenen Fähigkeiten und Möglichkeiten jedes einzelnen Seelsorgers oder Seelsorgerin in einem so genannten "Seelsorgeteam" besser den vielfältigen Herausforderungen gerecht werden.
Die beiden Seelsorgeteams im Pastoralen Raum St. Benedikt – Schwarzach am Main sowie dem Pastoralen Raum Kitzingen entscheiden jeweils gemeinsam über die Seelsorge in ihrem Raum, zum Beispiel mit der Frage: Wie gelingt es mir, Menschen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen in einen Dialog miteinander zu bringen, ohne dass sich einer dem anderen unterordnen muss und dennoch seinen Glauben frei leben kann?
Aufgaben gemeinsam lösen
Für Spöckl heißt das, die Sehnsucht nach Gott in die nächste Generation zu bringen als eine zentrale Möglichkeit, Halt und Liebe im Leben zu stärken. Der diakonische Dienst für Menschen gerade in existentieller Not sei hier wesentlich. Dazu gehöre aber auch das Gespräch, gerade wenn durch das Verhalten von Vertretern der Kirche Menschen schwer verletzt wurden in Bezug auf Missbrauch, Verweigerung von Gesprächen oder sonstigen moralischen Fehlverhalten. Das sei aber nur möglich durch ein offenes, ehrliches und sauberes Auftreten.
Der neue Dekan soll hier mit einem Dekanatsteam, mit Pfarrer Matthias Eller (Pastoraler Raum St. Benedikt) als neuer Dekan-Stellvertreter, Gemeindereferent Christof Becker (Dettelbach) als Vertreter der hauptamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Peter Krämer sowie Karina Neeser als Leiterin des Dekanatsbüros, beide Kitzingen, zusammen arbeiten. Ebenso wichtig sei auf Landkreisebene der Kontakt mit den Vertretern der Kommunen, der Verbände und der verschiedenen Weltanschauungen bzw. Interessengruppen, die Suche nach gemeinsamen Wegen für die Menschen. Die Fragen unserer Zeit könne keine Gruppe oder gar Einzelperson mehr alleine lösen, so Spöckl.