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Prichsenstadt
Widerstand zwecklos: Narren tragen Bürgermeister René Schlehr aus Prichsenstädter Rathaus
Die Narren aus Kirchschönbach und Laub überließen beim Rathaussturm nichts dem Zufall. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass Bürgermeister René Schlehr bis Aschermittwoch ihnen das Rathaus überlässt, wurde das Gemeindeoberhaupt herausgetragen.
Foto: Dominik Berthel | Die Narren aus Kirchschönbach und Laub überließen beim Rathaussturm nichts dem Zufall. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass Bürgermeister René Schlehr bis Aschermittwoch ihnen das Rathaus überlässt, wurde das ...
Dominik Berthel
Dominik Berthel
 |  aktualisiert: 15.11.2024 02:38 Uhr

"Wir wollen unser Land – wieder fest in Narrenhand – Helau." Mit diesem "Schlachtruf" zogen am Montag die Narren aus Kirchschönbach und Laub in Prichsenstadt ein, um für sich das Rathaus zu erobern. Doch Bürgermeister René Schlehr leistete Widerstand und lies keinen in sein Rathaus rein. Abhalten konnte das den Carneval Club aus Kirchschönbach (CCK) und die Narrengilde aus Laub (NGL) nicht. Kurzerhand wurde der Bürgermeister aus seinem Gebäude getragen. Schlüssel und Rathaus gehören nun bis zum Aschermittwoch den Narren.

Das Narrenschiff legte am Rathaus an

Prichsenstadt am Montag, 11. November, kurz vor 11.11 Uhr. Ein Tross mit zwei Wagen voller Narren und viel Pyrotechnik bahnt sich den Weg durchs Städtchen. Ihr Ziel: das Rathaus, und zwar nicht nur zum Besuch, sondern zur feierlichen Übernahme, schließlich ist ja Fasching und die fünfte Jahreszeit muss standesgemäß eröffnet werden.

Auf zum Sturm auf das Prichsenstädter Rathaus. Die Narren aus Kirchschönbach und Laub zogen mit ihrem Narrenschiff bis vor das Rathaus.
Foto: Dominik Berthel | Auf zum Sturm auf das Prichsenstädter Rathaus. Die Narren aus Kirchschönbach und Laub zogen mit ihrem Narrenschiff bis vor das Rathaus.

Angeführt vom Kirchschönbacher CCK-Vorsitzenden Daniel "Düse" Lorey wurde das Narrenschiff direkt vor dem Rathaus geparkt. Bürgermeister René Schlehr zeigte sich im Sicherheitsabstand am Fenster seiner Bürgermeisterstube, das verbale Wortgefecht war eröffnet. CCKler Daniel Lorey fordert von seinem Narrenschiff aus die sofortige Übergabe des Rathauses. "Heute beginnt die Faschingszeit, da machen sich die Narren im Rathaus breit".

Um auf Nummer sicher zu gehen, dass Bürgermeister René Schlehr bis Aschermittwoch ihnen das Rathaus überlässt, wurde das Gemeindeoberhaupt herausgetragen. Handschellen gab es obendrein noch für ihn. Nun ist sicher, die nächsten Monate regieren die Narren im Rathaus.
Foto: Dominik Berthel | Um auf Nummer sicher zu gehen, dass Bürgermeister René Schlehr bis Aschermittwoch ihnen das Rathaus überlässt, wurde das Gemeindeoberhaupt herausgetragen. Handschellen gab es obendrein noch für ihn.

Eine längere Zeit redeten die Narren auf Bürgermeister Schlehr ein, der aber nicht gewillt war, den Sturm zu tolerieren und konterte "Lasst den Sturm auf das Rathaus sein, heuer lass' ich Euch beim besten Willen nicht rein. Danach ist die Stadt, noch mehr platt", so seine Verteidigung. Doch nach einer Weile war der Widerstand des Gemeindeoberhaupts zwecklos. Er sah ein, die Narren sind eindeutig in der Überzahl und ließ sie gewähren. Narren ins Rathaus, Bürgermeister raus. Und damit auch nichts schiefgehen konnte, hatten gleich mehrerer Narren René Schlehr gepackt und aus dem Rathaus getragen, sicher ist sicher.

44 Jahre Narrengilde Laub

Nach der offiziellen Übergabe des goldenen Rathausschlüssels waren dann die Fronten zurechtgerückt, der Bürgermeister ergeben, die Narren zufrieden und die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer gut unterhalten. Für alle Beteiligten war es so ein schöner, lustiger Montagvormittag in Prichsenstadt, ganz im Zeichen der Faschingstradition und für die beiden euphorischen Faschingsgesellschaften der Großgemeinde aus Kirchschönbach und Laub ein gelungener Auftakt in "Ihre" fünfte Zeit des Jahres.

Für die Narrengilde aus Laub war es zudem ein besonderer Auftakt, feiert man doch in dieser Saison das 44-jährige Jubiläum mit offizieller Eröffnung am 17. Januar 2025.

Erst hat Bürgermeister René Schlehr noch den Sicherheitsabstand gewahrt und war sich seiner Sache, der Rathausverteidigung, sicher. Er begrüßte und kommunizierte mit den Narren nur durchs offene Fenster seiner Amtsstube. 
Foto: Dominik Berthel | Erst hat Bürgermeister René Schlehr noch den Sicherheitsabstand gewahrt und war sich seiner Sache, der Rathausverteidigung, sicher.
Narren aus Kirchschönbach und Laub machten am Montag die Stadt unsicher und übernahmen ab sofort das Zepter. Bis Aschermittwoch regieren die Narren nun im Rathaus der Großgemeinde.
Foto: Dominik Berthel | Narren aus Kirchschönbach und Laub machten am Montag die Stadt unsicher und übernahmen ab sofort das Zepter. Bis Aschermittwoch regieren die Narren nun im Rathaus der Großgemeinde.
Auch Caroline Gambichler und Carina Lohmann machten am Montag die Stadt unsicher.  
Foto: Dominik Berthel | Auch Caroline Gambichler und Carina Lohmann machten am Montag die Stadt unsicher.  
Bis Aschermittwoch regieren die Narren nun im Rathaus der Großgemeinde.
Foto: Dominik Berthel | Bis Aschermittwoch regieren die Narren nun im Rathaus der Großgemeinde.
 
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