Kalt, grau und neblig – das ist der November. Das war einmal, erklärt Thomas Karl, Pflanzenschutz- und Wetterexperte am Amt für Landwirtschaft in Kitzingen. Auch der November 2019 bestätigt den Trend der vergangenen Monate, ja Jahre. Auch er war zu warm. "Auch wenn es sich nicht so angefühlt hat", sagt Karl. Schuld daran war der feuchte Nebel. Im Durchschnitt lag die Temperatur bei 6 Grad Celsius, das war 1,6 Gard wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Fünf Frosttage – für November zu wenige – zählte Karl in der Mainbernheimer Straße. Deswegen hängt auch noch viel Laub an den Bäumen. In der kältesten Nacht, am 30. November, sank die Temperatur auf -2,2 Grad. Am wärmsten war es dagegen am 2. November mit 16,6 Grad.
Wird es ein trockener Dezember?
Insgesamt regnete es im November an 17 Tagen, allerdings gab es nur zehn Tage mit einem Liter Niederschlag pro Quadratmeter am Tag – was schon als Tag mit nennenswertem Niederschlag gilt. 39 Liter Regen pro Quadratmeter notierte Karl in seiner Bilanz. Damit wurde der Durchschnitt von 45,1 Liter um 13 Prozent verpasst. Sieben Liter kamen am 3. November vom Himmel, das war der Tag mit dem meisten Niederschlag. Seit Jahresbeginn hat es 480 Liter geregnet. Zum Jahresdurchschnitt fehlen noch 62 Liter. "Wird es ein durchschnittlicher Dezember, schaffen wir das Mittel noch", erklärt Karl. 52 Liter regnet es normalerweise im letzten Jahresmonat. "2018 hatten wir sogar 100 Liter", sagt der Wetterexperte. "Aber der Dezember kann auch ganz trocken sein."
Keine dicke Nebelsuppe
Sicher ist: Den Niederschlag hat die Natur dringend gebraucht. Auch wenn die Felder für die Landwirte damit schwerer befahrbar waren. Deutliches Zeichen dafür ist der Dreck auf den Landstraßen. "Der Winterweizen wurde zum Teil unter erschwerten Bedingungen ausgesät", erklärt Karl. Ungewöhnlich war auch, dass Mitte November noch Rüben gerodet wurden.
Bleiben zum Schluss noch die Sonnenstunden. 52 Stunden hat sie geschienen, 2018 strahlte sie 70 Stunden, 2004 dagegen waren es nur 36 Stunden. "Der November ist der klassische Herbstmonat. Nebel gehört einfach dazu", sagt Karl. "Wobei, so eine richtige dicke Suppe hatten wir in diesem November nicht."