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Kitzingen
Wetter: Auf trockenen April folgt feuchter Mai
Der April bescherte uns einen kleinen Vorgeschmack auf den Sommer. Hiervon war im Mai wenig übrig. Trotzdem brachte er etwas, was langst überfällig war: Regen.
Nebel im Mai: Nach dem vielen Regen keine Seltenheit – gesehen am Main bei Sulzfeld
Foto: Jürgen Hermann | Nebel im Mai: Nach dem vielen Regen keine Seltenheit – gesehen am Main bei Sulzfeld
Lisa Marie Waschbusch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:46 Uhr

Zuletzt zeigte sich Thomas Karl zur Temperaturentwicklung noch bedenklich, gab für das Mai-Wetter nun jedoch vorerst Entwarnung: "Der Mai war – Gott sei Dank – etwas kühler", so der Pflanzenschutz- und Wetterexperte am Amt für Landwirtschaft in Kitzingen. Er sei der erste Monat seit März 2018 gewesen, bei dem die Temperatur nicht deutlich über dem Durchschnitt, sondern sogar darunter lag. Denn: Mit durchschnittlich 12,1 Grad war der Mai um 1,4 Grad kälter als ein durchschnittlicher Mai in und um Kitzingen.

"Ungewöhnlich für den Mai" sei auch gewesen, dass es an keinem Tag wärmer als 25 Grad Celsius war. Am 19. Mai, dem wärmsten Tag des Monats, kletterten die Temperaturen am Amtssitz in der Mainbernheimer Straße auf 23,8 Grad. Das spiegelt sich auch in den Sonnenstunden: Nur 194 Stunden schien im Mai die Sonne. "Das ist deutlich unter dem Durchschnitt", so Karl. Im Vergleich: Im Mai 2018 wurden in und um Kitzingen 239 Sonnenstunden gemessen. Und auch der April dieses Jahres zählte bereits 222 Sonnenstunden. Die kälteste Nacht war am 5. Mai: Mit 1,1 Grad war teilweise sogar Bodenfrost erkennbar. 

Der langersehnte Regen 

Anders als im Vormonat fehlte es im Mai an Regen nicht. Und der "war dringend notwendig", erklärt der Wetterexperte. Mit Niederschlägen von 70 Litern pro Quadratmeter lag der Wert um sechs Liter über dem langjährigen Durchschnitt. An 14 Tagen regnete es, darunter an zehn Tagen Mengen über einem Liter. Der 20. Mai war mit 16 Litern der regenreichste Tag; seit Beginn des Jahres sind 208 Liter Niederschlag zu verzeichnen. Das ergebe, so Karl, aktuell ein Defizit von 16 Litern, normalerweise liege der Wert bei 224 Litern. 

Die fehlenden Vorräte im Boden aus der Trockenzeit konnte der Regen zwar nicht vollends ausgleichen, doch sieht Karl ihn als einen "Segen für die Landwirtschaft." So habe sich das Getreide von den Trockenschäden, die bereits im April erkennbar waren, gut erholen können. Und auch eine Waldbrandgefahr bestehe aktuell nicht mehr, könne allerdings bei bleibender Trockenheit schnell wieder kommen. Leiden musste unter dem kühlen Mai insbesondere der Mais: Er zeigte sich hellgrün, mit braunen Blattspitzen von den Frostschäden.

Im Mai war der langersehnte Regen also endlich da. Jetzt wird es sommerlich, der heimische Rasen wächst laut dem Wetterexperten rasant. Doch mit dem Anstieg der Temperaturen gibt Karl auch zu bedenken: "Wir brauchen weitere Niederschläge." 

 
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    Richtung Steigerwald waren es sogar deutlich über 100 Liter
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