
80. Geburtstag feierte am Montag Werner Wolf aus Kleinlangheim, als langjähriger Chef eines Sand-, Kies- und Erdbaubetriebs im weiten Umkreis bekannt. Als waschechter Kleinlangheimer wuchs er in den ersten zehn Lebensjahren in der Weidenmühle auf, bis die Familie in dem von Vater Emil erbauten Haus im Bühl eine neue Bleibe fand.
Der Vater hatte das Unternehmen 1936 gegründet und musste es 1945 nach der Rückkehr aus dem Krieg wieder neu aufbauen. Sohn Werner absolvierte nach Grundschule und einigen Jahren in der Kitzinger Oberrealschule eine kaufmännische Lehre und war auch schon in jungen Jahren im Betrieb tätig, vor allem, als 1954 der erste Bagger anrollte. Den Betrieb übernahm er 1976 "und ich erinnere mich an viele Jahre, in denen in sommerlichen Zeiten ein 16-Stunden-Tag an der Tagesordnung war und wir Sand und Kies bis in die Bamberger Gegend geliefert haben".
Reihengräberfelder entdeckt
Seine Frau Marga (geb. Steigerwald) lernte er bei einer Tanzmusik in Rüdenhausen kennen, geheiratet wurde 1963, das Domizil im Bühl wurde 1972 erbaut. Der Ehe entstammen drei Söhne. Für die Familie war es ein schwerer Schicksalsschlag, als Sohn Joachim mit dem Motorrad tödlich verunglückte. Er hätte den Betrieb übernehmen sollen, der dann bis zum Betriebsende 2019 von Werner Wolf weiter geführt wurde.
Werner Wolfs große Leidenschaft war die Archäologie. Ihm ist es zu verdanken, "dass für den Markt Kleinlangheim der Glücksfall zutrifft, dass alle vor- und frühgeschichtlichen Epochen durch Funde belegt sind", wie es im "Archäologiereport Kleinlangheim" von Prof. Christian Pescheck heißt. Werner Wolf entdeckte 1962 beim Bauaushub für neue Häuser zwei merowingische Reihengräberfelder, um die sich zunächst der Kleinlangheimer Historiker Fritz Grosch und Karl Schneider vom Landesamt für Denkmalpflege kümmerten. Sein zweites Hobby war das Reisen.
Für die Gemeinde gratulierte Bürgermeisterin Gerlinde Stier, die sich "für viele gute Dienste für die Gemeinde und für den Einsatz im Kirchenburgförderverein" bedankte. Auch für das Engagement bei der Schützengilde, für die er beim Bau des neuen Schützenhauses besonders für die Außenanlagen zur Stelle war. Viele Glückwünsche zum Geburtstag kamen von Bekannten und Mitbürgern in Corona-Zeiten per Telefon, zum Geburtstag gratulierten auch sechs Enkelkinder.