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Marktsteft
Werner Vehe ist neuer Stadtrat in Marktsteft
Werner Vehe (links) wird von Bürgermeister Thomas Reichert als neuer Stadtrat in Marktsteft vereidigt.
Foto: Robert Haass | Werner Vehe (links) wird von Bürgermeister Thomas Reichert als neuer Stadtrat in Marktsteft vereidigt.
Robert Haaß
 |  aktualisiert: 07.08.2021 02:25 Uhr

Einstimmig verabschiedeten die Marktstefter Stadträtinnen und Stadträte am Dienstagabend in einer Sondersitzung den Haushalt für das Jahr 2021. Vor der Beratung des Etats vereidigte Bürgermeister Thomas Reichert Werner Vehe als neues Ratsmitglied. Er folgt Dirk Albrecht nach, der Ende Mai zum Kreisbrandrat des Landkreises Kitzingen gewählt wurde und damit zu wenig Zeit für ein Stadtratsmandat übrig hat.

Schon im Vorfeld der Sitzung hatten sich die Marktstefter Rätinnen und Räte mit den Eckdaten des Etats auseinander gesetzt und bei Kämmerin Karin Hajok Wünsche und Anregungen angemeldet. Mit der Einarbeitung dieser Daten präsentierte Hajok am Dienstag dann einen ausgeglichenen Haushalt für das laufende Jahr. Allerdings ist der Ausgleich nur über eine Kreditaufnahme möglich.

"Wir hatten fette Jahre", lautete der Kommentar von Bürgermeister Thomas Reichert zu den Zahlen, die aber seien schon einige Zeit vorbei. Nun sei die Stadt dabei, die Talsohle zu durchschreiten, trotzdem stünden große Projekte an, die umgesetzt werden müssten. In erster Linie nannte Reichert die Sanierung des Alten Hafens mit der BNE-Station und die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens. Klar, dass dies nicht ohne Kredite gehen werde, die aber nur so hoch ausfallen dürfen, dass der Etat auch genehmigt wird.

Steuern erhöht - Kredite trotzdem nötig

Eine Einschätzung, die von der Kämmerin geteilt wurde, denn in den kommenden Jahren müsse die Stadt "den Gürtel enger schnallen, vor allem bei den freiwilligen Leistungen". Schon im November vergangenen Jahres hatten das Marktstefter Ratsgremium eine wichtige Voraussetzung für die Finanzierung der anstehenden großen Projekte geschaffen. Damals wurden Steuern und Mieten auf den Prüfstand gestellt und tatsächlich erhöht. So wurden etwa die Grundsteuern jeweils von 320 auf 400 Punkte erhöht. Nicht ganz so mutig war der Schritt bei der Gewerbesteuer, die um 20 auf 340 Punkte angehoben wurde. Zusammen könnten diese Maßnahmen zu einer Erhöhung der freien Finanzspanne von über 100 000 Euro führen.

Und diese Erhöhung zeigt sich als wichtig für den laufenden Etat, der ein Gesamtvolumen von knapp acht Millionen Euro hat. Mit einer Zuführung in Höhe von knapp 650 000 Euro und einer freien Finanzspanne von 400 000 Euro ist dann ein geplanter Kredit in Höhe von 635 000 Euro machbar. Problematischer wird es in den Folgejahren bis 2024, wenn insgesamt knapp sieben Millionen Euro an Finanzmitteln als Darlehen aufgenommen werden müssen. Allerdings ist knapp die Hälfte davon für "entgeltfinanzierte Einrichtungen" nötig, also für Wasser und Abwasser. Beides sind kostenrechnende Einrichtungen, deren Kosten auf die Nutzer umgelegt werden müssen.

Noch schlägt die Erweiterung des Kindergartens im laufenden Etat mit 20 000 Euro nicht hart zu Buche, da ist die Sanierung des Hafens mit 1,34 Millionen Euro schon teurer. Für den Anschluss Michelfelds an die Kläranlage Kitzingen stehen 150 000 Euro im Haushalt und an Restkosten für das Gewerbegebiet Marktbreiter Straße 850 000 Euro. Für die Folgejahre bis 2024 sind für den Kindergarten rund 1,8 Millionen Euro, für den Hafen rund sechs Millionen Euro, für die Kanalsanierung Marktsteft 1,4 Millionen Euro und für den Anschluss der Kläranlage Michelfeld nach Kitzingen 1,7 Millionen Euro veranschlagt.

 
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