
Künftig darf sich Werner Knaier auch Altbürgermeister nennen. Der 54-Jährige, der bis zum 1. Mai zwölf Jahre lang als Ortsoberhaupt der Marktgemeinde fungierte, bekam in der Ratssitzung die Urkunde zur Ernennung von seinem Nachfolger Klaus Köhler (Bürgerblock) überreicht. Das neue Ratsgremium hatte das in der jüngsten Beratung beschlossen. Nach seiner überraschenden Wahlniederlage im März hatte Knaier auf seinen Posten im Gemeinderat verzichtet, nachdem er auch auf dieser Liste gestanden hatte und die meisten Stimmen für die CSU bekommen hatte. Er wolle einen kompletten Neuanfang machen, hatte er den konsequenten Rückzug begründet.
Die Auszeichnung wurde Knaier gleich zu Beginn der Ratssitzung verliehen, sein Nachfolger las den Text der Urkunde vor und hatte einige persönliche Worte. Knaier bedankte sich: "Die Auszeichnung nehme ich gerne an. Ich werde weiterhin verfolgen, was ihr hier so macht und was in Wiesentheid passiert." Er blieb auch während der gesamten öffentlichen, rund zweistündigen Beratung in der Steigerwaldhalle, wo die Sitzung erneut stattfand. Später wurde Knaier beim ein oder anderen Punkt der Tagesordnung um Auskunft gefragt.
Patt mit acht zu acht Stimmen
Zunächst wurde der noch fehlende Posten des Umweltreferenten vergeben. Hier konnten sich die beiden Fraktionen von CSU und Pro Wiesentheid sowie der Bürgerblock bei der Auftaktsitzung im Mai nicht einigen. Die Freien hatten Harald Godron (Bündnis 90/Die Grünen) vorgeschlagen, die CSU Otto Hünnerkopf. Nachdem ein Ratsmitglied damals fehlte, zeichnete sich nach einigem Hin und Her eine Pattsituation mit acht zu acht bei der Abstimmung ab.
Das Ganze wurde vertagt, auch weil man künftig mehr Einheit im Gremium zeigen wolle. Als Lösung hatten sich beide Parteien kurzerhand darauf geeinigt, den Umweltreferenten in zwei Posten aufzuteilen. So gibt es künftig mit Harald Godron einen Zuständigen für Umwelt und Naturschutz. Als neuer Referent für Landwirtschaft, Umwelt und Gewässer fungiert künftig Otto Hünnerkopf. Beide wurden einstimmig gewählt. Ein guter Konsens, fanden mit Hans Müller (Freie Wähler) und Andreas Laudenbach (Pro Wiesentheid) zwei Sprecher ihrer Gruppierungen.