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MARTINSHEIM
Wenn Fremde dich ansprechen: „Hau ab!“
Gerhard Kupfer
 |  aktualisiert: 16.11.2015 12:20 Uhr

„Na Kleine, so alleine unterwegs? Magst Du mir nicht den Weg zeigen? Komm, wir fahren mit meinem Auto dahin!“ Bei solchen Sätzen müssten längst alle Alarmglocken schrillen. Dass sie es tun, dafür geht Dirk Bayer zu den Kindern in die Schulen, aber auch zu den Eltern.

Marktsteft und Marktbreit haben Dirk Bayer und seine Kollegin Dorothea Schreiber schon hinter sich, als sie auch in der Martinsheimer Schule auf gespannte Dritt- und Viertklässler treffen. Mit geschicktem Rollenspiel erklären beide den Kindern, wie sie Fremden gegenübertreten sollen, wie ihnen ihr inneres Gefühl sagt, ob der Fremde böse Absichten hegt.

„Abstand zum Fremden halten“, mahnen sie immer wieder und lassen dies die Kinder auch selbst üben. Und sich auf keinen Fall anfassen lassen und vor allem nicht ins Auto einsteigen. Das Programm des Präventionspädagogen ist treffend mit „Hau ab!“ betitelt. Für dieses hat er auch schon den Präventionspreis der fränkischen Polizei eingeheimst. „Hau ab!“ sei eine klare Ansage, die man laut brüllen könne. Was die Schüler lautstark bewiesen. Auch umstehende Leute hörten, dass hier etwas passiere, was jemand nicht will.

Bayer riet dann zum Weglaufen und Hilfe holen, in Geschäften, in Häusern der Umgebung oder bei anderen Passanten. Verstecken sei nämlich der falsche Weg.

Bayer und Schreiber zeigten den Kindern auch die Stellen, gegen die Kinder den Fremden treten oder schlagen sollten, falls der Abstand doch zu klein war und der oder die Fremde sie festhalten will. Wenn der Fremde dann loslässt: „Sofort weglaufen“, betonte Bayer. Denn ein Kind könne keinen Erwachsenen verprügeln.

Was aber tun, wenn es kein Fremder ist, der das Kind sexuell belästigt, sondern zum Beispiel der „gute Onkel Heinz“? „Keine Küsschen für Pseudogeschenke“, machte Bayer klar. Und sich sofort an die Eltern wenden. Sollten die allerdings sagen „Ach, hab‘ Dich nicht so, das ist doch nur der Onkel Heinz“, dann solle man sich an die Lieblingsmenschen oder an die Lehrer wenden. Hilfe gebe es auch bei „Wildwasser“ oder bei der „Nummer bei Kummer“, kostenfrei unter Tel. (08 00) 1 11 03 33.

Waren es am Vormittag die Schüler, mit denen sich Bayer und seine Kollegin beschäftigten, am Abend arbeitete er mit den Eltern bei einem gemeinsamen Elternabend.

 
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